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Das nächste große Update bei unserem Setup steht an. Wir haben einen Offroad-Trailer gekauft. Dieser soll uns in der Zukunft als Transport- und Campingtrailer dienen. Welcher Trailer es geworden ist, warum wir uns für genau dieses Modell entschieden haben, wie und was an dem Trailer angepasst wird erfahrt ihr in diesem Artikel.

Wir ihr ja im letzten Artikel zum Offroadumbau 2 mitbekommen habt, wurde Vita Niva nochmal ordentlich technisch für den erweiterten Offroadeinsatz bei Lada Ems umgebaut. Die Umbauten, so technisch sinnvoll diese auch für unseren Einsatzzweck sein mögen, fordern auch ihren Tribut. Nicht nur monitär, sondern auch beim Fahrzeuggewicht. Eines unser größten Anliegen ist es komplett legal unterwegs zu sein. Das beginnt beim Fahrzeug und geht hin bis zu unseren Tracks und Campspots. Wir respektieren die lokalen Gegebenheiten und die Natur.

Ein kurzer Hinweis ist an dieser Stelle erlaubt. Um immer auf dem Laufenden zu sein, macht es Sinn uns auf Instagram und Facebook zu folgen. Besonders der Beitritt in die neu gegründete Facebook Gruppe „Vita Niva – Freu(n)de“ ist empfehlenswert. Denn hier gibt es immer sehr aktuelle Infos und Bilder zu unseren Projekten und Abenteuern.

Um beim Fahrzeug entsprechend sicher zu sein, dass wir hier keine Gesetze verletzten sind alle Umbauten eingetragen und wir haben auch ein Auge auf das Gewicht von Vita Niva. Um hier belegbare Informationen zu haben, sind wir vor einigen Tagen nach Wülfrath zum lokalen Raiffeisenmarkt auf die Waage gefahren. Das Ergebnis waren 1740 Kilogramm in Fast fertiger Urlaubsausstattung. Beifahrerin, Kühlbox, Foto und Videoausstattung sowie Anziehsachen, Hygieneartikel und unsere Hundedame haben auf der Waage noch gefehlt.

Vermutlich kommen wir mit dem zulässigen Gesamtgewicht sehr knapp hin bzw. liegen nur minimal drüber. Das würde sich mit mehr und mehr gefahrenen Kilometern relativieren, denn wir haben ja alleine schon 65 Liter Benzin und 55 Liter LPG an Bord gehabt (volle Tanks) als wir auf der Waage gewesen sind.

Dem Niva selber machen durch unsere technischen Änderungen, besonders das hervorragende Fahrwerk, ein paar Kilo mehr unterwegs nichts aus. Den entsprechenden Ordnungshütern die uns auf unseren Touren begegnen jedoch schon. Hier wollen wir in keine unangenehme Situation kommen. Auch wollen wir unseren Versicherungsschutz nicht verlieren. Die guten 80 Sauger-PS des Nivas sind bei voller Beladung und Offroadpassagen auf unseren Touren, mehr als gut ausgelastet und sicherlich nicht böse wenn hier eine Gewichtsreduzierung stattfindet.

Hier wollten wir Abhilfe schaffen und uns auch für mögliche andere Umstände vorbereiten. Unsere Möglichkeiten sind begrenzt was das Abspecken betrifft. Klar können wir uns weiter einschränken um Gewicht bei der Campingausstattung zu sparen. Das hätte aber deutliche Komforteinschränken zur Folge, da wir eh schon recht spartanisch unterwegs sind.

Ein Verzicht an technischer Ausstattung des Lada fällt ebenfalls weg, da die von uns initiierten Umbauten bewusst gemacht und geplant wurden. Auch steht ein Wechsel des Fahrzeuges auf gar keinen Fall zur Disposition. Wir sind sehr glücklich mit unserem Lada Niva 2131.

Was bleibt also um das Gewicht des Niva zu reduzieren ohne auf Komfort und Technik zu verzichten ?!

Camping- und Komfortausstattung auslagern ist der für uns einzige und logische Weg.

Es bleibt also nur die Option des Trailers. Hier sind die Möglichkeiten auf dem Markt sehr vielfältig und man sollte meinen, dass für jeden Geschmack, Geldbeutel und Anforderung ein passender Trailer zu finden ist. Offensichtlich sind unsere Wünsche mal wieder etwas spezieller, so dass wir keinen Trailer von der Stange gefunden haben und zumindest zum Teil um eine Anpassung des Trailers nicht herumkommen.

Wir haben neben Vita Niva noch andere Hobbys denen wir gerne nachgehen. So sind wir zum Beispiel sehr gerne mit unseren Vespen (Motorrollern) unterwegs oder nutzen ein SUP-Bord oder unser Schlauchboot mit Außenborder um das eine oder andere Gewässer zu erkunden. Hier benötigen wir also eine gute Transportmöglichkeiten. Wobei die Motorroller von den Abmessungen wohl das Maß der Dinge sind und primär bei der Trailerauswahl berücksichtigt werden muss. Klar, muss der Trailer entsprechend so dimensioniert sein, dass wie hier nicht in eine ähnliche Gewichts- und Volumenthematik wie beim Lada Niva kommen und es auch in den rechtlichen Rahmen dessen passt, was der Niva ziehen darf und auch kann.

Unser Lada Niva 2131 darf mit der verbauten und eingetragenen Anhängerkupplung 1500kg ziehen. Der kleinere Dreitürer darf je nach Anhängerkupplung sogar bis 1950 Kilogramm ziehen. Wir kommen mit den 1500 Kilogramm aber unter jeden uns denkbaren Umständen hin. Daher haben wir uns überlegt den möglichen Trailer sogar eine Nummer kleiner zu nehmen.

Wir haben uns also auf unserer Wunschtrailerliste notiert:

  • Max. 1300 KG
  • Gebremst
  • Offroadtauglich (im Rahmen dessen was unsere Offroadwanderungen abverlangen)
  • Länge und Breite entsprechend passend für den Transport unserer Vespen (Motorroller)
  • Gute Basis um unsere weiteren Wünsche zur Anpassung zu erfüllen.
  • Optisch passend für Vita Niva

Ausgeschlossen haben wir damit schon eine ganze Menge an Trailern. Auch ein geschlossener Kasten mit oder ohne Deckel zum Öffnen ist damit raus. Ebenfalls sind die ganzen Teardroptrailer raus, da wir zum einen keine weiteren Schlafplätze benötigen und zum anderen unsere Transportmöglichkeiten sehr eingeschränkt wären.

Guckt man sich nun auf dem Markt ein wenig um, so landet man, neben den ganzen normalen Trailern und speziellen Anhängerbauern auch bei der Firma TPV Prikolice d.o.o. kurz TPV aus Slowenien.

Seit 2003 gibt es eine Koorperation von TPV Prikolice und der Firma Böckmann Fahrzeugwerke GmbH Deutschland. Damit wurde das Fachwissen aus den Bereichen Automobilbau und Anhängerbau für gemeinsame Projekte vereint.

Im Portfolio der Firma TPV findet man sechs unterschiedliche Offroadanhänger.

Zwei Tieflader (TL) und vier Kofferanhänger (KT). Aus den bereits dargelegten Gründen haben wir uns auf die Tiefladeranhänger beschränkt. Hier gibt es den TL-EB2 und TL-EB3 jeweils in der Offroadvariante.

Der TL-EB2 ist ein gebremster 1000Kilogramm Trailer dessen Kasteninnenmaß mit 2.020mm x 1.075mm x 345mm für uns leider zu klein ist. Wir benötigen als absolutes Minimum ein innere Kastenbreite von 1.150mm damit unseren beiden Vespas nebeneinander auf dem Trailer Platz finden.

Damit ist die Auswahl unseres Offroad Trailers gefallen. Wir haben uns für den TL-EB3 Offroad entschieden.

Das schöne bei bei TPV Offroad-Trailern ist, dass man diese in drei verschiedenen Farbkonfigurationen bestellen kann. Neben klassischen Aluminium Farbe mit Zinkbeschichtung bietet TPV gegen Aufpreis auch zwei Pulverbeschichtungen in bronzegrün und schwarz an.

Vielleicht ahnt ihr es schon, wir haben uns für die pulverbeschichtete Variante in schwarz entschieden.

Ein für uns großer Vorteil bei den TPV Offroad-Trailern ist die Felgengröße in 15 Zoll und die Serienbereifung mit BFGoodrich All-Terrain Reifen. Denn genau diese Felgengröße und exakt diese Reifen hat unser Lada Niva auch montiert.

Auszug von der Homepage www.TPV-Anhaenger.de zum TL-EB3 Offroad:

Robuster gebremster Offroad-Tieflader mit verzinkter V-Deichsel. Der Offroad-Anhänger eignet sich für den Einsatz im Gelände. Durch die grobstollige Offroadbereifung hat dieser Anhänger mehr Bodenfreiheit, die verstärkten schwarz lackierten Kotflügel sind begehbar. Dieser Anhänger hat 1,5 mm starke Seitenwände aus Alu-Zink-beschichtetem Stahlblech. Gegen Aufpreis gibt es ihn auch in pulverbeschichtet in schwarz oder bronzegrün – damit wird das robuste Aussehen noch abgerundet.

Ausführung:gebremst
Radstoßdämpfer:für 100 km/h-Zulassung serienmäßig montiert
Gesamtgewicht (kg):1300
Nutzlast ohne Zubehör (kg):990
Kasteninnenmaße L/B/H (mm):2.435 x 1.235 x 340
Maße über alles L/B/H (mm):3.760 x 1.890 x 1.110
max. Stützlast (kg):50
Kupplungshöhe (mm):460
Fahrgestell:4 feuerverzinkte Längsträger
Achse:Knott-Gummifederachse mit Einzelradaufhängung
Bodenplatte:15 mm starker mehrlagig wasserfest verleimter Holzboden mit rutschhemmender Siebdruckoberfläche
Bordwände:1,5 mm Stahlblech mit Aluminium-Zinkbeschichtung
Stützrad:Automatik
Zurrbügel:4 serienmäßig montiert
Bereifung:Offroadbereifung auf schwarzer Alu-Felge
Kotflügel:Alu-Riffelblech, verstärkt und begehbar
Seitenwandgalerie:serienmäßig montiert, pulverbeschichtet schwarz
Anschluss:13-poliger Stecker
Quelle: www.TPV-Anhaenger.de

Die TPV Trailer sind, wenn man sich ein wenig mit Materie beschäftigt, recht verbreitet in der Offroad-Community. Das liegt zum einen an der guten Basis (technisch und optisch) und eben dem guten Preis/Leistungsverhältnis. Klar ist, dass die TPV Anhänger aus Massenproduktion nicht zwingend mit der Qualität eines individuellen Anhängerbauers mithalten können. Dieser hat natürlich nochmal ganz andere Möglichkeiten. Jedoch auch ganz andere Preise. Die Fahrwerke werden in der Regel so oder so zugekauft. Hier sind Knott oder Alko Fahrwerke die Regel.

Steuer, Versicherung und TÜV:

Die Steuern für den TPV TL-EB3 Offroad Trailer belaufen sich auf 52,-€ im Jahr.

Die Versicherungskosten (Haftpflicht und Teilkasko mit 150SB) betragen 39,-€ im Jahr.

Die TÜV Gebühren für einen gebremsten Anhänger belaufen sich alle 2 Jahre auf 56,60€

Quellen: Stand August 2023 – Vita Niva und Tuv.com

Nachdem nun unsere Entscheidung, welcher Offroad-Trailer die Basis für unser neues Projekt sein soll gefallen war, ging es an die Aufgabe einen entsprechenden Händler zu finden, der uns den TPV TL-EB3 in schwarz liefern / bestellen kann.

Dazu haben wir die einschlägigen Internetseiten durchforstet und haben einige wenige Händler in unserer Nähe gefunden. Diese haben wir dann vor Ort besucht und unseren Kaufwunsch mitgeteilt. Ganz offensichtlich geht es, zumindest den von uns besuchten Händlern so gut, dass keiner der von uns besuchten Händler uns direkt vor Ort einen entsprechenden Anhänger angeboten hat, noch dem eigenen Wunsch (der der Händler) nachgekommen ist und uns zurückgerufen hat bzw. uns eine E-Mail mit einem Angebot zukommen ließ. Traurig. Da wir uns vor vielen Jahren schon entschlossen haben, Händlern (egal um welche Produkte oder Dienstleistungen es geht) nicht nachzulaufen, griff Plan B.

Wir haben unseren Suchradius erweitert und sind auf einen großen Anhängerhändler in Rheinland-Pfalz aufmerksam geworden. Nach einem ersten Telefonat und der Klärung unserer Fragen konnte dann alles Weitere am Telefon besprochen werden und nur wenige Stunden später war die E-Mail mit dem Kaufvertrag im virtuellen Postkasten. Na es geht doch. Nur einen Tag später (nachdem unsere Anzahlung verbucht war) gingen die Fahrzeugpapiere per Einschreiben auf den Weg zu uns und waren 2 Werktage später im Briefkasten. In der Zwischenzeit haben wir uns um einen Termin bei der Zulassungstelle, die elektronische Versicherungsnummer sowie einen geeigneten Stellplatz gekümmert. Die sind bei uns leider absolute Mangeware und entsprechend schlecht bzw. nur sehr hochpreisig zu bekommen. Aber auch diese Hürde haben wir erfolgreich gemeistert.

Die Anmeldung war, dank Termin, dann im wahrsten Sinne des Wortes, reine Formalie. Wunschkennzeichen konnte ebenfalls realisiert werden. Auch haben wir direkt bei der Anmeldung den gestempelten Aufkleber für die 100km/h Zulassung bekommen.

Technische Voraussetzungen für eine 100km/h Zulassung:

  • Das Zugfahrzeug ist mit ABV (= Automatischer Blockier-Verhinderer) ausgestattet
  • Der Anhänger ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h geeignet
  • Die Anhängerreifen sind für 120 km/h ausgelegt und haben wenigstens den Geschwindigkeitsindex L
  • Die Reifen sind jünger als sechs Jahre
Quelle: Stand August 2023 – Tuev-Nord.de

Nur einen Tag später haben wir uns dann auf den Weg gemacht und sind von Wuppertal nach Gindorf zu Anhänger Hoffmann gefahren. Den Abholtermin haben wir schon telefonisch im Vorfeld besprochen.

Für die 190 Kilometer von Wuppertal zu Anhänger Hoffmann haben wir knappe 2,5 Stunden gebraucht.

Bei Ankunft wurden wir im Büro freundlich empfangen und sind dann zu unserem Offroad Trailer für eine Einweisung gegangen. Diese war, da dies nicht unser erster (gebremster) Trailer ist schnell erledigt.

Schnell war der TL-EB3 am Haken des Nivas und wir haben die Heimreise angetreten.

Diese verlief, wie soll es auch anders sein, entspannt und reibungslos. Der Lada ist ein klasse Zugfahrzeug und der Trailer läuft gut hinterher. Mehr können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht erwarten.

Die ersten Anpassungen am TPV TL-EB3 Offroad:

Schon vor der Abholung war klar, dass uns der Trailer im Serienzustand nicht die benötigte Flexibilität beim verzurren der Ladung bringt, die wir benötigen. Aus unseren Erfahrungen heraus war klar, dass wir hier unmittelbar nach dem Kauf etwas unternehmen müssen. So wurde schon eine Woche vor Abholung im Internet recherchiert und letztendlich im LaSi24-Shop eine Bestellung aufgegeben. LaSi (Ladungsicherung) bietet sehr viele Möglichkeiten seine Ladung (auf Trailer, im Van, im Transporter oder auch LKW) zu sichern. Für uns ist die Wahl auf die sehr bekannten Airlineschienen gefallen. Diese gibt es auch in 2m Stücken, halbrund und vorgebohrt. Genau das was wir suchen. Neben den Airlineschienen, haben wir noch Endkappen, entsprechenden Kleber und einige einfache sowie doppelte Anschlagpunkte bestellt. Gut für uns, dass es noch 10% Sommerrabatt auf die eh schon günstigen Preise gegeben hat.

Zeitgleich mit der Bestellung bei LaSi24 haben wir noch einige Spann- und Zurrgurte bestellt. Diese vervollständigen neben, den Gurten wir wir schon besessen haben unsere Trailer-Transportsicherungsausstattung. Unsere Vespen, das Schlauchboot mit Motor und nicht zuletzt unsere Alukisten (Kochkiste, Heizkiste,….) wollen gut gesichert sein.

Ebenso bietet LaSi24 auch Deichselboxen an. Das ganze Trailerzubehör will ja auch irgendwo hin. Eine entsprechende Deichselbox mit Befestigungsmaterialien ist auch mit bestellt worden.

Gesichert ist hier das Stichwort. Auch der Trailer hat eine Sicherung gegen ungewolltes Anhängen und davonfahren bekommen. Unser Deichselschloss kann sowohl bei abgekuppeltem als auch bei angekuppeltem Trailer montiert bleiben. Ebenso bietet uns einen angeschaffte Stützlastwaage entsprechende Sicherheit beim Beladen des Trailers damit die Stützlast nicht großartig unter- oder auch überschritten ist. Die Stützlast sollte immer so gute wie möglich ausgenutzt werden, um größtmögliche Fahrstabilität zu haben.

Stützlastinfo:

Wenn Pkw, Anhängerkupplung und Anhänger unterschiedliche Stützlasten anzeigen, wird immer der niedrigste Wert herangezogen. Beträgt die Stützlast des Anhängers 85 Kilogramm, die Stützlast des Fahrzeugs 90 Kilogramm und die Stützlast der Anhängerkupplung nur 75 Kilogramm, dann orientiert man sich in dem Fall an dem kleinsten Wert von 75 Kilogramm. Bei zu hoher Last kann es zu einer Überbelastung und zu mechanischen Schäden kommen. Außerdem wird die Fahrsicherheit durch eine Überschreitung der Stützlast erheblich eingeschränkt.

Mobile.de

Ebenfalls müssen noch zwei Wippen zur Fixierung der Vorderräder unserer Vespen auf dem Trailer bestellt werden. Diesen Punkt gehen wir aber erst nach unserem langen Urlaub im September an.

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