Im September 2023 haben wir uns einen weiteren Punkt auf unserer Bucket List vorgenommen. Die Trans-Pyrenäen-Tour vom Mittelmeer bis zum Atlantik. Was eigentlich geplant war, warum es über den Haufen geworfen wurde, was wir erlebt haben und ob alles gut gegangen ist lest ihr in diesem Artikel.
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Da der Artikel wieder etwas umfangreicher geworden ist und einige Bilder und Videos enthält kann das Laden je nach Internetverbindung etwas dauern.
Unseren diesjährigen Jahresurlaub haben wir bewusst in den September gelegt. Wir wollen ja Richtung Nordkap aufbrechen um Polarlichter (Nordlichter / die Aurora borealis) zu sehen. Schon vor Monaten haben wir uns darauf vorbereitet. Die Dachzeltheizung wurde überprüft, ein Thermoinnenzelt für unser Dachzelt angeschafft, Touren und Wegpunkte recherchiert und gespeichert.
Dann hat Mutter Natur uns Wochen vor unserer Abreise mit kaltem Wetter und Regen im Sommer 2023 konfrontiert. Das hat unsere Sommerstimmung und Urlaubslaune deutlich getrübt. Wir haben daher recht spontan nur einige Tage vor unserer geplanten Abfahrt Richtung Norden entschieden, dass wir noch Sonne und Sommer brauchen um unsere Körper mit Serotonin für den kommenden Herbst und auch Winteranfang zu füllen.
Wir haben die Wetterprognosen in Europa etliche Male studiert und sind dann zum Entschluss gekommen, dass es in den Süden gehen muss. Süd Frankreich, Nordspanien, Meer. Hier sollte uns das Wetter doch bei unserem Vorhaben unterstützen. Und so ganz nebenher liegen da auch die Pyrenäen. Ein Gebiet welches wir 2022 schon bereisen wollten, uns dann aber aufgrund der Waldbrände und der Trockenheit dafür entschieden haben die Reise zu verschieben. Reiseplanungen, Touren, Hotspots und Co standen ja für die Pyrenäen schon fest, so dass wir auch keinen planerischen Mehraufwand durch das geänderte Reisegebiet hatten.
Wenn schon Pyrenäen, dann dieses Jahr auch richtig. Wir wollen die Trans-Pyrenäen-Tour von Ost nach West fahren. Start an der französisch/spanischen Grenze am Mittelmeer in Llançà und das anvisierte Ziel an der französisch/spanischen Grenze am Atlantik (der Biskaya) soll Bayonne sein. Das Ganze natürlich Offroad in unserem Offroadwanderstil. Unsere Routenplanung sieht dafür ca. 1500km Strecke vor. Plus knappe 1300km Anfahrt und 1400km Rückreise. In Summe also ca. 4200km, Am Ende werden es dann doch knapp 4500km gewesen sein.
Für diese Kilometer haben wir 2,5 Wochen reine Reisezeit eingeplant. Was einer durchschnittlichen Tageskilometerleistung von knapp 250km entspricht. Da wir auch Ruhetage für uns und unsere Hundedame dabei haben werden, sieht die Realität anders aus.
Start unserer Tour war am 03.09.2023, ganz früh am Sonntagmorgen sind wir gestartet um unser erstes Tagesziel zu erreichen. Vom bergischen Land durch die Eifel und Luxemburg sind wir nach Frankreich gefahren, Erster Tankstop war an einer uns gut bekannten Raiffeisen Tankstelle in Prüm. Hier haben wir vor wenigen Tagen schon getankt als wir unseren neuen TPV Offroadtrailer abgeholt haben. Neben einem vollen LPG Tank haben wir uns auch unser Frühstück besorgt. Der Niva hat bisher keine Probleme mit dem Anhänger. Das Gespann läuft gut. Kaum in Frankreich sind wir auch an der ersten Mautstation. Auf den grünen Pfeil achten und zur Schranke vorfahren. Ticket wird gezogen und dann weitergefahren werden. Bezahlt wird immer bei den Ausfahrten oder an den Enden der Mautpflichtigen Autobahnstrecken. Ein wirklich günstiger Spass ist die Maut in Frankreich nicht. Das vorab als kleiner Spoiler. Kilometer für Kilometer sind wir der Autobahn gefolgt bis es wieder Zeit war unseren LPG Gastank zu füllen. Auch das wird sich im Laufe unseres Urlaubes noch das eine und andere Mal als etwas komplizierter erweisen. An der Tankstelle in Donmartin Les Toul läuft es so ab, dass man vor dem Tanken in die Tankstelle geht und angibt wieviel Liter getankt werden sollen. Diese werden bezahlt. Sollte man zu viel angeben haben, verfällt der Rest. Zu wenig… nun ja, dann ist der Tank halt nicht voll.
Auf den französischen Autobahnen gilt ein Tempolimit für Gespanne unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht von 130km/h. Das entspricht für uns Vollgas 😉 .An einigen Stellen darf man nur 90km/h fahren und bei Regen sind 110km/h erlaubt. Ünberdurchschnittlich viele Radarstationen (Blitzer) haben wir auf unserem Weg gehabt. Da wir aber mit unserer Reisegeschwindigkeit immer unter den meistens erlaubten 130km/h gelegen haben, waren die Blitzer nicht unser Problem. Nach einigen Kilometern sind wir dann am Ende der Mautstrecke angekommen und die erste Zahlung war fällig. Ticket rein und nach Zahlung von 28,10€ per EC Karte ging dann auch die Schranke auf. Das Spiel haben wir dann nochmal für 5,60€ für eine weitere Mautstrasse wiederholt bevor wir an unserem Tagesziel angekommen sind. Wir haben uns für den ersten Reisetag knapp 700km vorgenommen und sind bis in das Départment Saône-et-Loire nach Mâcon in Frankreich gefahren. Dort haben wir unser Nachtlager auf dem Campingplatz Municipal de Mâcon nahe der Saône aufgeschlagen. 2 Personen, 1 Hund, Auto und Trailer haben mit 19,10€ zu buche geschlagen. Für die Durchreise OK, aber länger wollten wir dann auch nicht hier bleiben. Die sanitären Anlagen waren nicht sonderlich gepflegt und wir haben einen ersten Eindruck zu den Gepflogenheiten der WC Ausstattung bekommen. Keine Klobrille und kein WC Papier. Frankreich eben. Nach der Fahrt haben wir unser Dachzelt aufgeklappt eine Kleinigkeit gegessen, uns frisch gemacht und sind dann trotz gut befahrender Strasse neben dem Campingplatz schnell und gut eingeschlafen
Am nächsten Morgen sind wir gegen 05;30Uhr aufgestanden, haben uns fertig gemacht eine Runde mit dem Hund gedreht und dann weitergefahren. Es sind noch ein paar Kilometer bis zu unserem Ziel zu fahren.
Der zweite Tag unserer Anreise an das Mittelmeer führte uns über weitere 590km in Richtung Katalonien.
Mautstationen und Autobahnkilometer gingen Hand in Hand. Rund um Lyon an der Rhône war viel Verkehr und es ging etwas unruhig auf den Autobahnen zu. Wer weiss wie die Franzosen autofahren, der weiss was wir meinen. 3 Tankstops haben wir heute eingelegt.
- An der Route de Lyon 97 (hier konnten wir erst Volltanken und dann bezahlen)
- An einer BP in Mornas (hier wieder im Shop die gewünschten Liter angeben und zahlen, dann tanken)
- An der Station E, Leclerc (hier lief es über einen Bezahlautomaten. EC Karte rein, Zapfsäule auswählen, 150€ wurden „freigegeben“ und wir konnten volltanken)
Zwischen 0,999€ und 1,098€ pro Liter LPG haben wir bezahlt. Das ist durchaus OK, denn der reguläre Benzinpreis hat in Frankreich in unserer Reisezeit zwischen 1,85€ bis zu 2,30€ pro Liter für E10 gelegen.
Unser teuerster Mautabschnitt hat heute bei glatt 50€ gelegen. Ich schrieb schon das die Maut in Frankreich kein günstiges Vergnügen ist, oder ?
Geschwindigkeiten mit Anhänger in den unterschiedlichen Ländern auf Autobahnen:
Deutschland: zwischen 80-100km/h je nach Zulassung, Trailer und Zugfahrzeug
Luxemburg: 90km/h
Frankreich: 90-130km/h je nach Gewicht und Ausschilderung
Spanien: 80km/h für Anhänger über 750kg, 90km/h für Anhänger unter 750kg
Angaben der unterschiedlichen Länder bei Einreise durch Beschilderungen
Weitere Besonderheiten gab es auf der weiteren Fahrt durch Frankreich nicht. Wir waren froh, als wir die spanische Grenze erreicht hatten und von der Autobahn abgefahren sind. In Spanien sind wir auch von dem einen oder anderen Blitzer am Wegesrand ins Visier genommen worden. Erfolglos 🙂
Was ein tolles Gefühl die ersten Serpentinen zu befahren. Da kommt schon Urlaubsfeeling auf. Statt nach den heutigen Kilometern noch unsere Trans-Pyrenäen-Tour am Mittelmeer zu beginnen, haben wir uns entschlossen an den östlichen Pyrenäenausläufern ein Plätzchen für die kommenden Nächte zu suchen und uns etwas zu erholen. In einem kleinen abgelegenen Waldstück In Maçanet de Cabrenys gibt es den Campingplatz Massanet, hier haben wir dann unser Lager aufgeschlagen und sind was zur Ruhe gekommen. Da der Platz „wild“ in einem Wald ist, gibt es neben den guten und sauberen sanitären Anlagen, keinen Unterschied zum Freistehen. Grandios! Und wir sind auch etwas von der spanischen Sonne geschützt. Die sorgt hier aktuell für Temperaturen zwischen 35-40Grad. In der Nachsaison im September !
Die zweite Nacht im Dachzelt war super, wir haben sehr gut geschlafen und uns daher für heute die erste Offroadetappe vorgenommen. Ursprünglich sollte diese am Mittelmeer starten. Jetzt fahren wir die Strecke eben rückwärts und kommen am Mittelmeer raus.
Nach unserem Morgenkaffee haben wir das Dachzelt eingepackt und uns auf den Weg gemacht. Von Maçanet de Cabrenys ging es die uns von gestern bereits bekannten Serpentinen entlang Richtung Jonquera wo der Einstieg zur Offroadstrecke liegt.
Nach einigen gefahrenen Schottermetern kommt uns in einer Kurve ein vollbeladener Holz-LKW entgegen. Die Strasse war zu schmal, als das wir beide aneinander vorbeigepasst hätten. Also blieb uns nur der Rückwärtsgang. Kaum haben wir einige Meter zurückgesetzt stand schon ein anderer PKW im Weg der offensichtlich nicht den Rückweg antreten wollte oder konnte. Also mussten wir diesen auch umfahren, damit der LKW genügend Platz hatte um den schmalen Weg weiter zufahren. Sein Lichtzeichen signalisierte uns entsprechenden Dank und wir haben unsere Tour fortsetzen können.
Traumhafte Piste die wir hier fahren. Das Wetter spielt mit und wir genießen Kilometer um Kilometer auf unserer ersten Offroadwanderung. Genau so haben wir uns das vorgestellt und sind nicht enttäuscht worden.
Selbstverständlich wurde zwischen Fahrer- und Beifahrersitz regelmäßig getauscht so, dass wir beiden in den Genuss zum Fahren der tollen Strecke kommen. Hin und wieder gelangen wir an ein Gatter, welches die dahinter befindlichen freilaufenden Tiere (in der Regel Rinder) davon abhalten soll, zu lange und zu weite Ausflüge auf eigene Kappe zu unternehmen. Es ist kein Problem (so ist es dort beschildert) unter Berücksichtigung von Natur und Tier dort durchzufahren. Wichtig ist, dass das Gatter nach dem Durchfahren auch wieder ordentlich geschlossen wird.
Kilometer um Kilometer befuhren wir unsere ausgearbeitete Route um zu unserem anvisierten Ziel am Mittelmeer zu kommen – Llançà. Die Landschaft war atemberaubend. Trocken aber doch grün. Die heutigen Temperaturen von knapp 40 Grad haben wir bei der Fahrt gar nicht so empfunden. Fenster runterkurbeln hat völlig ausgereicht. Die Klimanlage brauchten wir nicht. Das der heutige Tag noch eine bombastische Überraschung für uns bereithalten sollte wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht.
Nach gut 3/4 des Weges hatten wir einen tollen Blick auf ein verlassenes Dorf mitten in den Pyrenäenausläufern. Die Piste führte uns direkt dorthin. 2 Kurven vor dem Dorf haben wir einen Land Rover Defender stehen gesehen. Keine Touristen und kein einheimischer privat Defender. Das stand sehr schnell fest. 50m vorher haben wir angehalten und prompt öffneten sich schon die Türen und zwei Soldaten des spanischen Militärs sind in voller Montur inkl. Automatikgewehren ausgestiegen und flotten Schrittes auf uns zugekommen. Die Kamera war schnell eingepackt und wir bereiteten uns auf eine unschöne Ansage vor.
Weit gefehlt. Freundlich wurden wir von den beiden Herren angesaprochen, wo wir herkommen, wo wir hinwollen und was uns hier her verschlagen hat. Wir haben uns erklärt und haben dann Hinweise auf eine aktuell stattfindende Militärübung bekommen. Wenn wir wollen können wir 2-3 Stunden warten und dann unsere Fahrt fortsetzen. Die Zeit könnten wir mit zusehen gut umbekommen. Dort drüben auf dem Hügel steht ihr sicher und habt eine gute Aussicht auf die Übung. Wir waren aufgrund der „Einladung“ etwas perplex und haben diese für ein paar Minuten angenommen.
Da uns aber doch etwas mulmig wurde und wir keine weiteren 2 1/2 Stunden in der Sonne warten wollten, haben wir und dazu entschieden die bisherige Strecke wieder zurückzufahren. Halb so wild, da wir die Strecke schon kannten und diese auch toll zu fahren war. Nach ca. 2 1/2 Stunden sind wir wieder in der Zivilisation gewesen und wollten die Chance direkt nutzen um unsere LPG Tank wieder zu füllen.
LPG / GPL / GLP ?! :
Deutschland: Hier ist das Gasgemisch unter dem Namen LPG zu bekommen und es wird der ACME-Adapter benötigt
Frankreich: Hier ist das Gasgemisch unter dem Namen GPL zu bekommen und es wird der Dish Adapter benötigt
Spanien: Hier ist das Gasgemisch unter dem Namen GLP zu bekommen und es wird der Euronozzle- Adapter (Euroconnector), vereinzelt auch der Bajonett-Adapter benötigt.
Eine gute Übersicht der Adapter und weitere Erklärungen dazu findet Ihr hier bei Womoo.
Quelle: Eigene Erfahrungen in den Ländern
Das Gas-Tanken ist nicht immer so einfach, Wir nutzen die „myLPG.eu“ App und sind zumindest in Deutschland damit auch sehr zu frieden. Überwiegend in Frankreich und ab und an auch in Spanien ist das Tanken aber auch Glückssache. Es ist vorgekommen, dass wir 4 Tankstellen anfahren mussten bis wir tanken konnten. Nicht dokumentierte Öffnungszeiten, Verfügbarkeiten und Umbauten erschweren es teilweise erheblich.
So auch an diesem Tag. Auch wenn es in La Jonquera mehrere Möglichkeiten gibt, in der Theorie, Gas zu beziehen, so sieht die Praxis etwas anders aus. Die ausgewiesene Shell Tankstelle hatte die Gas Zapfsäulen „geschlossen“ so das wir zur nächsten, nur 700m entfernten Repsol Tankstelle fahren mussten. Hier musste dann trotzdem noch erst in der Tankstelle die Säule freigeschaltet werden, bevor wir dann mit dem Tankvorgang beginnen konnten.
Der Aufwand eine entsprechende Gastankstelle zu finden lohnt sich bei den mehr als doppelt so hohen Benzinpreisen für E10 bei unseren gefahrenen Kilometern aber trotzdem und wir sind froh uns für den Gasumbau entschieden zu haben. Unsere Prinsanlage funktioniert jetzt über 20.000km sehr gut.
Da wir nun schon im Zentrum von La Jonquera gewesen sind wollten wir unseren Lebensmittelvorrat auch direkt wieder mit frischen Sachen füllen. Im ersten riesengroßen Einkaufszentrum (deutlich größer wie das Centro in Oberhausen) bestand die Gefahr sich in den Läden zu „verlieren“ und die Übersicht zu verlieren. Wir haben uns daher entschlossen in den nächstgelegenen Tramuntana zu fahren, Immer noch groß, aber deutlich übersichtlicher. Hier konnten wir unsere Qool-Box wieder füllen.
Mit vollem Tank und frischen Lebensmitteln haben wir uns dann wieder die restlichen Kilometer zu unserem Basecamp in den spanischen Pyrenäenausläufern gemacht.
Dort angekommen gab es leckeren frischen Salat, Kaltgetränke und wir haben den Tag im Schatten der Bäume in unseren Hängematten ausklingen lassen.
Da wir gestern nicht bis zum Mittelmeer gekommen sind, haben wir uns für den heutigen vierten Tag dazu entschlossen das Hafenstädtchen Llançà auf der Strasse zu erreichen, damit wir offizielle unsere Trans-Pyrenäen-Tour starten können.
Etwas über 50km für den Hinweg haben wir auf dem Smartphone Display angezeigt bekommen. Also Motor starten und die uns bekannten Serpentinen wieder runter und dann ab Richtung Mittelmeer. Das so viele Motorradfahrer und Besitzer von sportlichen Fahrzeugen in den Pyrenäen unterwegs sind, wundert einen spätestens dann nicht mehr, wenn man selber einmal die tollen Straßen und die Landschaft gesehen hat. Wir werden in den nächsten Jahren bestimmt mit einem Roadtrip mit unserem sportlicheren Fahrzeug noch einmal zurückkehren.
In Llançà angekommen haben wir, vermutlich der Nebensaison geschuldet einen ganz tollen Parkplatz direkt am Hafen bekommen. Näher am Wasser ist man nur auf einem der dort liegenden Boote oder oder am „Platja de la Gola“. Keine Parkgebühren und keine Parkzeitbegrenzung, Kaum vorstellbar an einem so tollen Spot.
Wir haben einen kleinen Ausflug auf die Isla Castella unternommen und konnten die Aussicht dort in vollen Zügen genießen.
Nach ca. 2 Stunden vor Ort und vielen tollen Bildern und Eindrücken sind wir dann langsam wieder zum Auto zurück gegangen um die wieder zum Basecamp zu fahren. Die Rückfahrt verlief trotz Temperaturen von knapp über 40 Grad (so zeigte es die, im Schatten angebrachte Anzeige an der Apotheke in Llança) entspannt. Das Klima sorgt hier dafür das man die Temperatuen nicht so merkt. Sonnencreme war trotzdem immer im Einsatz.
Am Campingplatz angekommen haben wir uns dazu entschieden das lokale Restaurant aufzusuchen. Nach kurzer Absprache haben wir uns für die Mountain Paella entschieden. Statt Fisch mit Fleisch von den Tieren aus den lokalen Bergen. Lecker. Gekühlte Getränke und ein Eis zum Dessert runden den tollen Tag für uns ab.
Wir schlafen von Nacht zu Nacht besser in unserem Dachzelt. Die Tellefedern von CubeCamper haben sich gelohnt. Keine Druckstellen oder Rücken/Gliederschmerzen beim Aufstehen. Klasse.
Unser morgendliches Ritual sieht immer gleich aus. Anziehen, frisch machen, Gassirunde und parallel dazu Kaffee und Frühstück vorbereiten.
Für den heutigen Tag steht wieder eine Offroadtour an. Wir wollen weiter in die Pyrenäen rein und haben uns einen tollen Track vom spanischen und französischen TET (Trans-European-Trail) zusammengesucht.
TET – Trans-European-Trail:
Der Trans-Euro-Trail ist ein über 100.000km langer Trail vom Norden Afrikas bis zum Nordkap und erstreckt sich über alle Länder die dazwischen liegen. Ortsansässige entsprechend kundige Mitglieder des TET stellen ihre Routen durch die Heimat zur Verfügung. Strecken die man als Tourist so niemals fahren oder finden würde. Legale Strecken mit der einen oder anderen eingebauten Sehenswürdigeit. Aber Vorsicht ! Der TET ist für Motorräder und kann je nach Teilstück für 4×4 Fahrzeuge (egal wie groß oder klein diese sind) eine unmögliche Herausforderung sein !
TET-Homepage
Gut das wir unser Basecamp so zentral gewählt haben. Der TET-Spain führt nur wenige Kilometer entfernt an uns vorbei. In Maçanet de Cabrenys war unser Einstieg. Das wir direkt mit einer kleinen Herausforderung starten würden, ohne Schotter oder Geröll unter den Reifen zu haben war uns nicht klar. Die kleine sehr schmalen spanischen Gassen haben es in sich. Mit einem breiteren Fahrzeug wären wir auf keinen Fall dort hineingefahren.
Die Türen haben wir stellenweise nicht mehr öffnen können so knapp ist das gewesen. Gut das wir unseren Lada Niva kennen und das gut einschätzen können. Mit einem Motorrad wäre das natürlich kein Problem gewesen. Das wir ein Teilstück des TET mit einem 4×4 befahren ist ja unsere Herausforderung.
Nach der Dorfdurchfahrt wurde der Track schnell wieder minimal breiter so das wir unsere Fahrt fortsetzen konnten. Durch Wälder schlängelt sich die Route stellenweise mit Serpentinen, Brückenüberfahrten und grandiosen Ausblicken hinauf bis zu unserem ersten Zwischenziel den Les Salines.
Hier konnten wir einen tollen kleinen Rundgang machen und haben auch Besuch von den freilaufenden Rinder bekommen. Der Ausblick auf die Pyrenäen mit ihrer sehr grünen Natur ist traumhaft.
Nach unserem Rundgang und kurzen Rundflug mit der Drohne sind wir wieder ein Stück bergab gefahren um unseren geplanten Track fortzuführen.
Der Track führte uns über Roc del Po, Col de Cirerers zum Pic de Fontfréde und Col de la Braisse. Abschluss bildet der Pic de la Garsa bis wir in der Stadt Céret angekommen sind. Unterwegs ergaben sich einige kleine Stops um sich die Beine zu vertreten und auch einen kleinen Snack zu uns zu nehmen. Dieses Teilstück des TET ist ohne Probleme mit einem kleineren 4×4 Fahrzeug zu fahren.
Die nächsten 5-6 Kilometer ist eine asphaltierte Zwischenetappe bis wir wieder auf dem nächsten Offroadstück zum Fort de Bellegarde sind. Diese Teilstück scheint auch als Wander- und Fahrradweg ausgezeichnet zu sein. jedenfalls begegnen uns einige Wanderer die mit Rucksäcken bepackt sind und Fahrradfahrern die für mehr als eine Tagestour ausgerüstet waren. Die Strecke ist für uns im Niva nicht sonderlich anspruchsvoll, so dass wir uns etwas mehr auf die schöne Landschaft konzentrieren konnten.
Geschätzte 3-4 Kilometer vor dem Fort de Bellgarde biegen wir in eine nicht einsehbare Rechtskurve ein und trauen unseren Augen nicht. Feuerwehr, Notarzt und Polizei stehen auf der Schotterpiste, Direkt kommt uns uns ein sichtlich aufgeregter Polizist entgegen. Unser Blick viel einige Meter hinter ihn, wo seine Kollegen gerade in diesem Moment einen Leichensack schließen. Uns stockt ein wenig der Atem und wir signalisieren dem Polizisten, das wir die Situation verstanden haben und umgehend zurückfahren. Ein kurzes Nicken und Handheben seinerseits bestärkte unser Vorgehen. Da dieses Teilstück dann schon wieder recht schmal war, musste der Niva mal wieder einige hundert Meter im Rückwärtsgang bewegt werden. An der ersten Stelle die es ermöglicht zu drehen haben wir kurz angehalten und uns etwas gesammelt. Dinge die man auf so einer Tour nicht unbedingt miterleben muss.
Dass wir jetzt die gefahrene Strecke ca. 7-8 Kilometer wieder zurück mussten um den ersten Abzweig nach La Jonquera und damit zurück zu unserem Basecamp zu nehmen ist angesichts der Geschehnisse nicht weiter erwähnenswert.
Zurück an unserem Platz haben wir uns noch kurz ausgetauscht um uns dann etwas zu Essen zuzubereiten. Das ist, wie auch die Getränkeaufnahme, heute zu kurz gekommen.
Satt und mit einigen Erfahrungen und Erlebnissen mehr im Gepäck haben wir den Tag ausklingen lassen bevor wir uns dann ins Dachzelt zurückgezogen haben.
Der heutige Tag soll uns zur Erholung dienen. Auch unsere Hundedame hat die letzten Tage signalisiert das ein Ruhetag angesagt ist. Wir liegen gut in der Zeit und da die erste Woche knapp rum ist, ist es an der Zeit etwas Ordnung im Niva und Trailer zu schaffen. Auch möchten wir die Gelegenheit nutzen unsere Wäsche aufzufrischen.
An diesem tollen Ort macht sogar das Spass.
Weniger spaßig ist, dass wir quasi komplett zerstochen sind. Klar wir laufen den ganzen Tag mit kurzer Hose rum, aber die frühen Abendstunden oder die sonstige Zeit in der wir im Camp sitzen scheint die Stechtiere regelrecht dazu zu animieren uns zu besuchen. Wir haben im Vorfeld unserer Trans-Pyrenäen-Tour extra noch ein recht teures Thermacell Antimückengerät gekauft. Dieses wurde uns empfohlen und auch im Internet findet man einige gute Rezensionen. Trotz Einsatz der ebenfalls recht teuren Originalplättchen wussten die spanischen Stechtiere offensichtlich nicht, dass diese unter unserer Thermacell Backpacker Kuppel nichts zu suchen haben. An einem Unterschenkel haben wir 17 Stiche gezählt. Kein so tolles Ergebnis für das Gerät.
Deutlich begeisterter sind wir von unserer 27 Liter großen Qool-Box. Diese Kühlbox arbeitet passiv nur mit Kühlemelementen und einer entsprechend guten Isolierung. Auch hier sind einige gute Rezensionen im Internet zu finden. Wir haben bereits vor einiger Zeit unsere Bestellung aufgegeben und konnten die Qool-Box auch schon unterwegs immer für 3-4 Tage testen. Diese kurze Zeit hat die Qool-Box mit den Kühlelementen nicht sonderlich imponiert. Hier in Spanien bei Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad und dem außschließlichen Transport im Kofferraum des Nivas haben bei uns dann doch für etwas Bedenken gesorgt.
Wir sind in den letzten Jahren immer mit einer oder auch zwei Dometic / Waeco Kompressorkühlboxen unterwegs gewesen. Wir haben zwei identische 11 Liter Komporessorboxen besessen. Diese haben, bei uns allerdings auch immer für den meisten Strombedarf gesorgt. Hier wollten wir ansetzen um noch länger autark zu sein.
Die Qool-Box verspricht 10 Tage gleichbleibende Temperatur im inneren, die je nach gewählten Kühlelementen unterschiedlich „eingestellt“ werden kann.
Qool-Box:
Die QOOL® Box – keine gewöhnliche Kühlbox – innovative Vakuumisolationstechnik aus der Raumfahrt
ohne Stromversorgung einsetzbar, bis zu 10 Tage Kühlzeit in jeder Klimazone, wiederverwendbar & langlebig und 10 Jahre Qualitätsgarantie
https://qool-products.com
Wie unser Blick nach 7 Tagen in die eigene Qool-Box zeigt, macht sie ihren Job ganz hervorangend auch unter der warmen spanischen Sonne. Unsere Getränke sind nach wie vor sehr kalt und auch unsere anderen Lebensmittel immer noch frisch. Die 4 Kühlelemente sind zum Teil noch gefroren. Wir haben uns für die (orangenen) Kühlelemente mit einem Temperaturbereich von -2 bis +4 Grad für unsere Trans-Pyrenäen-Tour entschieden. Weitere Kühlelemente mit anderen Temperaturbereichen haben wir ebenfalls noch und sind optional bei Qool-Products zu erwerben.
Da man, egal wie oft man „wild“ steht, ab und an unter eine richtige Dusche möchte, sich mal in ein Restaurant setzen oder einfach mal Akkus aufladen möchte, ist man eh hin und wieder mal zu Gast auf einem Campingplatz.
Diesen Besuch kann man dann dafür nutzen um die Kühlelemente der Qool-Box wieder auf Betriebstemperatur zu bringen. Dafür reicht es aus, diese 12-14 Stunden in die Gefriertruhe bei -18Grad zu legen. Da unser aktuelles BaseCamp über eine frei zugängliche Kühltruhe verfügt, haben wir gestern Abend einen 5 Liter Wasserkanister dort deponiert, denn wir jetzt im Austausch mit unseren Kühlelementen in unsere Qool-Box legen. Morgen früh oder Abend tauschen wir dann wieder gegen die kalten Kühlelemente und sind für die kommenden 7-10 Tage wieder auf der „kühlen“ Seite bei unseren Lebensmitteln und Getränke. Eine für uns optimale Lösung ohne unterwegs täglich den Strombedarf im Auge zu halten und auch das fehlende Kompressorgeräusch ist eine Wohltat.
Darüber hinaus sind wir mit unserem weiteren Setup ebenfalls sehr zufrieden. Kocher in der Kochkiste mit Trangia Wasserkessel funktioniert tadellos. Unseren Morgenkaffee trinken auch nach Stunden noch richtig heiß aus unseren Emsa Thermobechern.
Nachdem wir gestern alles gereinigt und aufgeräumt haben, ist es heute soweit das wir unser Basecamp verlegen. Es geht in die Zentralpyrenäen ein ganzes Stück hinter Andorra. Laut Navigationsroute sind es etwas über 360km. Eigentlich ein Kinderspiel. In den Pyrenäen sind die Kilometer aber komplett anders zu bewerten. Zum einen wollen keine Autobahnen fahren und zum anderen sind die hier gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten sehr gering. So das wir am Tagesende für die ca. 360km etwas über 7 Stunden unterwegs gewesen sein werden. Natürlich mit Tank-, Einkauf- und Gassirundenstop.
Da es uns auf der spanischen Seite der Pyrenäen besser gefällt wie auf der französischen Seite, haben wir unsere weitere Planungen zur Streckenführung unserer Trans-Pyrenäen-Tour zu 95% auf die spanische Seite konzentriert.
Wir haben noch einen Abstecher zu einem Supermarkt gemacht, wo wir unsere Vorräte wieder etwas aufgefüllt haben. Glücklicher Zufall war, das vom Parkplatz aus direkt ein kleiner Weg in eine tolle Grünanlage ging wo wir unsere Hundedame ausführen konnten.
Kilometer um Kilometer haben sind wir unserem Ziel dem BaseCamp 2 „Camping del Remei“ näher gekommen. Der Platz hat sehr durchwachsene und unterschiedliche Bewertungen. Platz der Verbote hieß es in einer Bewertung.
Angekommen wurden wir aber von einem sehr gepflegten Platz direkt an einem, leider nicht zugänglichen, Fluß empfangen. Sanitäranlagen waren sauber, aber schon etwas in die Jahre gekommen. Nach der Anmeldung hieß es „freie Platzwahl“. Dank der Nebensaison standen wir auch hier während unserer Zeit quasi komplett alleine.
Lediglich ein Motorradfahrer aus der Nähe von Bonn war noch eine Nacht dort. Ihm konnten wir mit einem Ladekabel und einer Powerbank aushelfen sein Handy zu laden.
Dementsprechend ruhig ist es auch gewesen. Wasseranschluss direkt am Platz. Strom brauchen wir ja nicht.
Nach unserer Ankunft haben wir unseren Platz bezogen, wieder einen leckeren Salat aus unseren lokalen Einkäufen gemacht und den Nachmittag dann in Ruhe genossen bis wir Abends, nach Planungen für den kommenden Tag, in das Dachzelt geklettert sind.
Am heutigen Tag steht eine ausgedehnte Offroadwanderung an. Wir schließen damit die Lücke zwischen unseren Strecken im Osten der Pyrenäen und den Zentralpyrenäen. Schon von den Planungen her war klar, dass der Tag etwas länger werden würde. Was wir heute alles zu Gesicht und vor die Linse bekommen würden konnten wir jedoch nicht wissen.
Wir haben also vor der Abfahrt einen Blick in unsere Qool-Box geworfen ob wir genügend Getränke und den einen oder anderen Snack dabei haben. 5 Liter Wasser haben wir noch dazu eh immer dabei. Plus das Wasser für unsere Hundedame. Es soll uns ja allen gut gehen.
Warum so viel Campingplatz und nicht freistehen?
Diese Frage wird zwangsläufig beim Lesen des Berichtes aufkommen und ist schnell beantwortet. Wir reisen das erste Mal mit unserem neuen Offroadtrailer. Um uns damit vertraut zu machen und für zukünftige Reisen ein Gefühl des Machbaren zu bekommen haben wir uns entschieden ein paar Kilometer mehr zu fahren und den Anhänger bei den reinen Ofrfroadtouren am Basecamp zu lassen. Bis auf 2 kurze Teilstücke wäre es Rückblickend kein Problem gewesen den Trailer am Niva zu lassen. So sammeln wir Erfahrungen die uns bei der Einschätzung weiterer Touren helfen werden.
https://www.VitaNiva.de
Wir starten in den Tag mit einem ca. 8km langen Strassenabschnitt bevor es dann auf unsere geplante Offroadwanderung geht. Der Eingang befindet sich in der Nähe von El Pont d‘Orrit und geht dann über Barranc d‘Esplugafreda so richtig los. Nach einigen gefahrenen Kilometern mit offenen Fenstern steigt uns ein bekannter, aber nicht sofort präsenter Geruch in die Nasen. Wir halten an um herauszufinden woher dieser Geruch kommt und machen direkt noch einige tolle Bilder. Nachdem wir uns umgesehen haben, wurde es uns schlagartig klar. Wir stehen hier quasi mitten in einem wilden Rosmarinfeld. So groß das wir den Anfang und das Ende gar nicht abschätzen konnten. Büsche die uns bis zur Hüfte gingen. Wilder spanischer Rosmarin. Wirklich toll.
Wir steigen nach einer kurzer Pause wieder ein und setzen unseren Weg, durch die atemberaubende Landschaft, weiter fort.
In einer 180 Grad Schotterkurve bot sich uns ein spektakulärer Ausblick, den wir einfach genießen mussten. Rechts ran gefahren, Motor aus und einige Minuten einfach in die Weite gesehen. Wieder guckten wir uns an und nahmen erneut einen vertrauten Geruch war. Am Hang wuchs wilder Thymian. Was die Natur hier mit dieser Landschaft geschaffen hat, kann man sich nur schwer vorstellen, wenn man nicht selber vor Ort gewesen ist.
Dankbar über die Möglichkeit und mit einigen Bildern und Drohnenvideos im Gepäck haben wir unsere Fahrt fortgesetzt.
Kurve um Kurve ging es für uns Bergauf und Bergab durch die Zentrapyrenäen. Bis wir an einem Bergkamm angekommen sind, der uns wieder die Sprache verschlagen hat. Unser Track ging rechts herum. Diesen Singetrail über den Bergkamm konnten wir aber nicht links liegen lassen. So sind wir kurz von der geplanten Route abgewichen um dieses tolle Stück noch zu „erfahren“. Und es hat sich wirklich gelohnt.
Auf unserem weiteren Weg konnten wir schon aus der Ferne ein Bauwerk in exponierter Lage erkennen. Wie es der Zufall wollte führte unser Weg auch dort entlang so das wir nur einen kurzen Abstecher von wenigen hundert Metern machen mussten um dort hinzukommen. Wir haben festgestellt das es sich um ein kleines verlassenes Dorf handelt. Eine Ideale Location um nochmal einen Rast einzulegen, sich die Beine zu vertreten und unsere Drohen in die Luft zu schicken.
Keine Frage, dieser Ort hat schon bessere Zeiten erlebt. Wer, wie wir, so abwegig unterwegs ist stellt sich zwangsläufig irgendwann die Frage wie es wohl gewesen sein muss hier zu wohnen, zu leben. Welcher Arbeit ist man hier nachgegangen? Fragen über Fragen die für uns zur Zeit unbeantwortet bleiben.
Der halbe Tag ist um und wir haben noch einige Kilometer vor uns. Das Wetter meint es wieder sehr gut mit uns uns so steigen wir wieder ein und nehmen unsere Erinnerungen an diesen Ort mit.
Nach weiteren 2 1/2 Stunden Offroadwanderungen ist pünktlich zur nachlassenden Konzentration auch wieder Asphalt in Sicht. Wir biegen scharf links auf die kleine asphaltierte Bergstraße ab um wieder zu unserem Basecamp zu gelangen. Knapp 2 Stunden später sind wir dann auch wieder im Schatten an unserem Platz angekommen.
Geschafft aber sehr glücklich über diesen, für mich bisher schönsten, Tag der Reise bereiten wir unser Abendessen vor und legen nur noch die Beine hoch.
Neuer Tag, neues Abenteuer. Da wir in den nächsten Monaten vermutlich nicht nochmal in diese Gegend kommen, wollen wir die Gelegenheit nutzen und einen Tagesausflug nach Andorra unternehmen. Reine Strassentour. Andorra liegt laut Google Maps 168km östlich von unserem BaseCamp. Wir starten mit unserem Kaffee und machen uns frisch. Steigen in den Niva und geben unser Ziel „Canillo“ in Andorra ein. Knapp 170km mit 4 Stunden 37 Minuten Fahrzeit. Ähhh, bitte ? Nunja, wer A sagt muss auch B sagen. Wir starten den Motor und machen uns auf den Weg.
Die von der Navigations-App angegeben Fahrzeit erscheint uns nach den Erfahrungen der letzten Tage und den aktuellen Passstraßen und Serpentinen auf denen wir unterwegs sind absolut gerechtfertigt.
Wir genießen mal wieder die Abwechslung auf einer Strasse unterwegs zu sein. Die kleinen spanischen Städte die wir durchfahren haben zum großen Teil Charme. Leider sind viele der Gebäude in einem ungepflegten Zustand. Dennoch gibt es am Vormittag bereits reges Treiben in den Cafés und kleinen Läden.
Gegen Mittag kommt dann auch in der Nachsaison eher das Gefühl auf, dass man komplett alleine unterwegs ist. In der Mittagssonne ziehen sich die Einheimischen bewusst zurück und kommen dann erst zum Nachmittag wieder raus. Nach gut der Hälfte der Strecke nach Andorra fahren wir wieder einen Berg hinauf und hatten das Glück, dass ein toller Aussichtspunkt auf dem Weg liegt, den wir sehr gerne angefahren haben um eine Pause einzulegen, den Hund rauszulassen, etwas zu trinken und nicht zuletzt die tolle Aussicht zu genießen.
Wir setzen unsere Fahrt fort und kommen nach guten weiteren zwei Stunden Fahrt an die Grenze von Andorra. Hier wird es schlagartig sehr wuselig, der Verkehr nimmt deutlich zu. Die Einreise nach Andorra erfolgt unspektakulär. Unsere Route führt uns auf der „Talachse“ durch Andorra in Richtung Canillo. Der Gegenverkehr staut sich bei der Ausreise aus Andorra auf lockere 6-7km. Hier überkommt uns das erste Mal das Gefühl, dass wir hier fehl am Platz sind. So ein Trubel und eine Hektik die hier sowohl im Straßenverkehr als auch auf den Bürgersteigen herrscht ist nicht für uns. Wir hatten uns vorgenommen ein nettes kleines Restaurant aufzusuchen und es uns in Andorra gut gehen zu lassen. Den Plan haben wir recht schnell verworfen. Kaum ein Parkplatz zu bekommen und ein Geschäft reiht sich an das nächste. Wir kommen uns vor wie mit dem Auto durch den größten Outletstore den wir je gesehen haben zu fahren. Gruselig. Hinter Canillo wird es etwas ruhiger. Die Anzahl der Geschäft wird was weniger, dafür nimmt die Anzahl an Touristenbunkern (riesige Hotelanlagen) schlagartig zu. Nachdem wir uns etwas umgesehen haben, war klar, dass wir hier ganz offensichtlich in einem Wintersportgebiet unterwegs gewesen sind. Wir wollen uns gar nicht vorstellen welches Treiben hier in der Hauptsaison herrscht. Unser Entschluss nicht wieder umzudrehen und nochmal durch das Chaos zu fahren stand schnell fest und wir nehmen den Umweg bis zur Ostseite von Andorra in Kauf. Vorteil ist, dass kurz vor der Grenze am Pas de la Casa zu Frankreich die einzige LPG Tankstelle weit und breit ist. Die letzten Kilometer im Osten von Andorra entschädigen dann aber doch landschaftlich für die Hektik und den Trubel vom Westen bis zur Mitte. Hier wird es deutlich beschaulicher, aber das Flair eines Wintersportgebietes bleibt.
Wir steuern die uns in der MyLPG.eu App angezeigte LPG Tankstelle an. Auch hier sind wir eher Exoten. Die LPG Zapfsäule ist hinter dem Gebäude und wir mussten knapp 15min warten bis ein Mitarbeiter zu uns gekommen ist um die Zapfsäule freizuschalten und unseren Tank zu befüllen. Dafür war der Preis pro Liter sehr günstig und wir müssen bis zu unserem BaseCamp in Spanien nicht wieder tanken. Na wenigstens etwas.
Froh aus Andorra raus zu sein schlängelt sich die wirklich gut ausgebaute Strasse über viele Serpentinen hinunter ins Tal.
Auch haben wir nach ca. 10-15km auf französischen Straßen wieder „Netz“. Denn Andorra gehört ja nicht zur EU und daher ist in unseren Datentarifen auch kein Roaming enthalten. Nicht weiter schlimm, da wir die Straßenkarten von Andorra bereits vor Abfahrt in Deutschland heruntergeladen haben.
Der Rückweg gefällt uns besser wie der Hinweg, auch wenn dieser gute 50km länger ist. Dafür werden wir mit dem einen oder anderen Pass belohnt und nutzen diese Chance auch auch um hier und da einen unserer „Vita Niva.de Aufkleber“ zu hinterlassen. Auch auf der Ostseite von Andorra ist ein solcher Aufkleber zu finden.
Wie auf der Hinfahrt auch legen wir die eine oder andere Pause ein. Es ist ein warmer Tag und wir merken das wir etwas wenig getrunken haben, Das holen wir alle drei bei einer ausgedehnten Pause im „Parc Natural – Alt Pirineu“ nach. Auf der Rückfahrt zeigt der Tacho unseres Niva die 29.000km an. Wir kommen ganz schön rum mit Vita Niva.
Nach vielen Kilometern, Serpentinen, Stadt und Dorfdurchfahrten sowie der Einreise nach Spanien sind wir wieder in unserem BaseCamp angekommen.
Wir sind nach fast 13 Stunden unterwegs etwas geschafft und haben beschlossen uns im angeschlossenen Restaurant mit Essen und kühlen Getränken verwöhnen zu lassen.
Satt, voller Eindrücke und geschafft klettern wir nach Sonnenuntergang in unser Dachzelt.
Bis jetzt hatten wir mit dem Wetter richtig Glück. Kein einziger Tropfen Regen ist gefallen. Leider sehen die Wetterprognosen für die kommenden Tage nicht sonderlich gut aus. Gewitter und Regen sind für die nächsten Tage angesagt. Da wir mit unserer Tour ja super flexibel sind, haben wir beschlossen unser BaseCamp zu verlassen und weiter Richtung Westpyrenäen zu ziehen.
Da wir oft gefragt werden wie lange wir für den Aufbau unseres Dachzeltes brauchen haben ein kleines Video dazu gemacht.
Hier seht ihr dann ein Video vom Aufbau unseres Qeedo Freedom Slim Hartschalendachzelts in Echtzeit:
Wir starten wie immer recht früh, heute ist es kurz nach 7:00Uhr als wir den mittlerweile leeren Campingplatz verlassen. Wir wollen dem angesagten schlechten Wetter entfliehen und so geht es für uns weiter in die Westpyrenäen. Anvisiertes Ziel für heute ist der Naturcampingplatz „le Rual“ in Cap des Arribas. Die Straßen schlängeln sich durch die Pyrenäen und wir fahren Kilometer um Kilometer weiter Richtung Westen. Zwischenstopp ist mal wieder eine Tankstelle. LPG Tank will aufgefüllt werden. Laut unserer App (MyLPG.EU) sind wir in der Näher einer entsprechenden Tankstelle, die wir dann auch wenn diese zentral in einer Stadt liegt, ansteuern. Ampel um Ampel geht es näher zum Ziel. Angekommen mussten wir feststellen das ausser der Überdachung der Tankanlage nichts mehr dort steht. Sämtliche Zapfsäulen sind demontiert und werden gerade durch Techniker gegen neue Zapfsäulen getauscht. Das war dann mal wieder nichts. Ein nächster Blick in die App zeigt uns eine weitere Gastankstelle an, ebenfalls in der Nähe. Da es aber schon Mittag ist, nutzen wir die Gelegenheit und halten kurz bei McDonalds an um uns für die Weiterfahrt zu stärken.
An der nächsten Tankstelle bekommen wir dann auch unseren Gastank gefüllt und müssen es nur wieder aus der Stadt rausschaffen um dann die restlichen Kilometer zum Campingplatz zu gelangen.
Bei „le Rural“ angekommen mussten wir feststellen, dass der Platz über die Mittagszeit geschlossen hat. Ein kurzer Anruf bringt dann auch die Ernüchterung. Bis 14Uhr ist keiner am Platz. Wir haben jetzt kurz nach 12:00Uhr. 2 Stunden vor der Schranke stehen ist nicht so wirklich super. Aber wir lassen unsere Hundedame raus, Essen die restlichen Teile von McDonalds und fahren dann noch ein Stück weiter zum nächsten, hoffentlich geöffneten Campingplatz. Es soll „la Bourie“ werden. Ca. 50km sind jetzt noch / wieder zu Fahren.
Eine gute Stunde später sind wir bei „la Bourie“ angekommen. Schranke unten und Rezeption nicht besetzt. Kleine Platzrunde zu Fuß gedreht und festgestellt, dass der Platz sauber und gepflegt ist, aber geschlossen.
Irgendwie nicht unser Tag heute. Wir recherchieren erneut und finden, erneut einige Kilometer weiter, den Campingplatz „Azun Nature“. Also Navi aktualisiert, Motor gestartet und wieder ab auf die Strasse. 74km und weitere knapp 1,5 Stunden Fahrt liegen vor uns. Wir schlängeln und wieder ein paar Kilometer zurück bis wir auf eine Landstraße kommen. Die Fenster sind runtergefahren und wir hören einen uns nicht ganz unvertrauten Sound eines Boxermotors. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel gab uns Recht. Vier Porsche 911 vom GTS über einen GT3 bis zum Carrera4 war alles dabei. Den vier Fahrern aus Frankreich ging es offensichtlich nicht schnell genug voran und so fing der erste (gelbe) dann auch schnell an zu drängeln. Als ob wir mit dem Niva und Trailer hinten dran, auf der Landstraße, in der Kollone, eine Chance gehabt hätten auszuweichen oder selber zu überholen.
Das war dem Kollegen mit offensichtlich etwas Geld aber recht wenig IQ egal. Er setzt an, zieht dann so knapp vor uns wieder rein um nicht mit den Gegenverkehr zu kollidieren, dass wir nur durch einen Schlenker nach Rechts einen Zusammenstoß verhindern konnten. Gut das die Dashcam immer mitläuft. Unser Fluchen ersparen wir Euch auf der Audiospur des Videos. Nur hier ein Bild welches die Situation gut zeigt. Landstraße, Kollonenfahrt, durchgezogene Linie zusätzlich das Schild Überholverbot und der Gegenverkehr. Viel Platz zu unserem Kühlergrill ist hie nicht mehr. Unsere Reifen rechts sind schon über der seitlichen Fahrbahnbegrenzung. Was ein Depp. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Muss ich noch erwähnen, wie die drei anderen Fahrer überholt haben ?! Nicht wirklich oder ? Hier zeigt sich mal wieder mit welch einer Einstellung einige Fahrer unterwegs sind und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer wissentlich gefährden. Bekomme ich Würgereiz.
Um den IQ Test der vier 911er Fahrer abzuschließen, kam nach ca. 4-5km ein Kreisverkehr. Alle vier sind gerade aus drüber gefahren. Wir sind im selben Kreisverkehr „links abgebogen“ eine tolle Serpentinenstrecke hoch auf einen der vielen Pässe. Auf gefühlt halber Strecke war das Röhren der Boxermotoren wieder zu hören. Wir ahnen schon was kommt. Die vier sind im Kreisverkehr falsch abgebogen und waren nun wieder hinter uns.
Leider gab es auf einigen hundert Metern keine Chance zu überholen, so das sich der Frust hinter uns mehr und mehr angestaut hat und dann, natürlich wieder vor einer nicht einsehbaren Kurve, entladen hat.
Wir waren froh das die vier Fahrer weg waren und haben nur gehofft diese nicht nochmal zu sehen. Unfassbare Rücksichtslosigkeit die wir hier erlebt haben.
Oben am Pass Val d‘Aran angekommen haben wir eine kleine Pause eingelegt und einen weiteren unserer Aufkleber auf das Passschild bei den etlichen anderen Aufklebern angebracht.
Das Wetter zog sich immer mehr zu. Vom Himmel war unter der geschlossenen Wolkendecke nichts mehr zu sehen. Wir sind nun schon einige Stunden unterwegs und wollten dann auch langsam mal angekommen. Eine knappe halbe Stunde später standen wir vor der Schranke des „Azun Nature Campingplatzes“. Die Anmeldung verlief schnell und unkompliziert. Mit dem Schließen der Schranke hinter uns kamen dann auch die ersten Regentropfen. Es war Regen mit starken Gewittern angesagt. Daher haben wir uns entschlossen nachdem wir unsere Parzelle bezogen haben schnell unsere CMPJNK Markise und unser GordiGear Markisenzelt aufzubauen, damit wir heute und ggf morgen etwas Schutz vor Wind und Regen haben. Wir sind mitlerweile sehr routiniert beim Aufbau unseres „Lagers“ so das wir mit einsetzen des Regens fertig waren und uns in unserem Zelt trocken ausruhen konnten.
Die Wetterprognosen sahen für die kommenden Tage nicht besser aus. Keine gute Ausgangslage um weitere Touren zu unternehmen und die Freiheit unter der südlichen Sonne zu genießen. Wir haben uns eine Kleinigkeit zum Essen gemacht und noch ein paar Videos des heutigen Tages gesichtet und geschnitten. Eine kurze Regenpause haben wir genutzt um mit unserer Hundedame den Platz zu erkunden und die sanitären Einrichtungen zu suchen. Hier kam dann etwas die Enttäuschung hoch. Vier Sterne sollte der Platz haben. Die sanitären Einrichtungen waren aber sehr typisch französisch. Nicht so unser Ding. Wir haben dann auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz beschlossen morgen schon wieder weiterzufahren. Wir wollen Sonne und kein Regen. Kurz die Wetterapp gesichtet und unsere Entscheidung wurde bekräftigt. Wir haben schnell noch vor dem schließen der Rezeption an diesem Abend unsere Rechnung bezahlt. Da hat uns dann wieder sehr positiv überrascht. Lediglich 15€ wurden fällig. Wir haben, bevor wir uns in das Dachzelt zurückgezogen haben unser Lager in einer weiteren kleinen Regenpause wieder vollständig abgebaut, so dass wir morgen früh direkt losfahren können. Natürlich erst nach dem ersten Kaffee.
Der Sonnenaufgang ist noch in weiter ferne und wir liegen bereits wach im Dachzelt. Es regnet nicht, aber das Dachzelt und unsere andere Ausrüstung ist klitschnass vom Dauerregen der Nacht. Wir beschließen leise aufzustehen uns fertig zu machen und den Campingplatz zu verlassen. Routiniert läuft alles ab. Die Vorfreude auf unser heutiges Tagesziel lässt unsere Stimmung wieder steigen. Wir fahren heute durch bis zum Atlantik zur Biskaya. Gestern noch unser neues Basecamp für die kommenden Tage ausgesucht. Strandnähe, Naturcamping und hundefreundlich muss es sein. Gesucht und alles beim Campingplatz „le Truc Vert“ gefunden. So brechen wir noch in der Dunkelheit auf und starten unseren heutigen ca 350km langen Roadtrip in Richtung Cap Ferret bei Arcachon.
Die Fahrt verlief deutlich entspannter. 2 Tankstops haben wir eingelegt und sind noch über einen und anderen Pass gefahren. Natürlich haben wir auch hier wieder unsere „Spuren“ hinterlassen. Solltet ihr an einem unserer Aufkleber vorbeikommen, freuen wir uns über ein Foto von Euch. Um nicht die kompletten Kilometer auf dem Asphalt zurückzulegen haben wir noch noch den einen und anderen Offroadwanderweg rausgesucht bis wir dann nah am Cap Ferret angekommen sind. Die uns unterwegs gebotene Möglichkeit an einer Selbstwaschanlage den Niva und den Trailer vom Staub und Dreck der gefahrenen Offroadpassagen zu befreien, haben wir dankend angenommen.
Und wieder einmal hatten wir so ein Timing das wir zur Mittagspausenzeit am Campingplatz angekommen sind. Da uns die Gegend und der erste Eindruck vom Platz aber schon so überzeugt haben und die Sonnenstrahlen nicht nur unser Gemüt erwärmt haben, haben wir beschlossen den Niva mit Trailer vor der Rezeption abzustellen und uns auf den Gassiweg durch einen riesigen Kiefernwald zum Atlantik zu machen. Ein toller Holzweg führt uns über die große Düne direkt zum feinen Sandstrand. Auch wenn der Campingplatz recht gut besucht war, so waren wir quasi alleine am Strand.
Erst nach einiger Zeit, die wir in den Dünen gesessen haben, wurde uns klar, dass wir unser Ziel die „Trans-Pyrenäen-Tour“ erreicht haben. Wir sitzen an der Biskaya bei strahlendem Sonnenschein und sind vor einigen Tagen noch am Mittelmeer gewesen. In unseren Gedanken gehen wir die letzten Tage nochmal durch, lassen die Erlebnisse Revue passieren und freuen uns riesig unser Ziel erreicht zu haben.
Auch wenn wir unser Ziel, die Fahrt vom Mittelmeer bis zum Atlantik erreicht haben, so haben wir noch ein paar Tage Urlaub vor uns. 3 Tage davon, so haben wir es uns vorgenommen werden wir hier an der Biskaya verbringen.
Nach der Mittagspause konnten wir dann auch schnell einchecken und haben wieder freie Platzwahl gehabt. Unter dem Schatten der Bäume haben wir auf dem recht großen Platz unsere Parzelle bezogen und in aller Ruhe unser Setup aufgebaut und uns eingerichtet. Die Platzinhaber sprechen quasi perfekt deutsch, was die komplette Kommunikation für uns deutlich vereinfacht. Ein großer und sauberer Platz mit vielen Annehmlichkeiten die das Camperherz begehrt. Im lokalen Campingshop standen auch wieder kostenlose Kühl- und Gefriermöglichkeiten zur Verfügung. Genau richtig um unsere Qool-Box Akkus wieder „aufzuladen“. Brötchenservice, Kinderspielplatz ( am anderen Ende des Platzes), eine Bar und Restaurant sowie viele weitere Annehmlichkeiten werden den Gästen hier geboten. Wir fühlen uns pudelwohl.
Die kommenden Tage verbringen mit purer Erholung. Entspannung am Bascamp, Aufräumen des Trailers, kleinere Technikthemen am Niva (dazu mehr am Ende des Artikels), Strandspaziergänge, leckerem Essen und dem Sitzen in der Sonne. Ein typischer Strandurlaub eben. Da dies für unser Recht ungewöhnlich ist genießen wir die Zeit in vollen Zügen, denn viel länger als 2-3 Tage ohne etwas zu unternehmen können wir es schlecht aushalten. Die Auszeit hat uns aber sehr gut getan.
Da uns auch ab und an Anfragen zu unserer digitalen Ausrüstung erreichen nutzen wir die Gelegenheit der Entspannungspause doch um einen kleinen Absatz darüber zu schreiben:
Unsere digitale Ausrüstung:
Wir haben neben unseren Smartphones (iPhone 12 Pro und iPhone13 Pro) auch unser iPad Pro 11“ dabei. Die Smartphones dienen uns sowohl als Kamera als auch zur Strassennavigation. Auf dem iPad haben wir unsere Offoradtracks und POIs sowie einige heruntergeladenen digitale medialen Inhalte wie Musik und Filme.
Die Videos und einige Bilder sind mit unserer DJI Mavic Air (von 2018) sowie unserer kurz vor Abfahrt und Pyrenäen gekauften Insta 360 X3 Kamera (mit 1,2m und 3,0m Stick) gemacht. Eine DJI Osmo Action haben wir auch noch im Gepäck, diese ist aber gar nicht zum Einsatz gekommen.
Datensicherung unterwegs erfolgt über das iPad Pro und einer 1TB SSD Festplatte von Samsung sowie einem kleinen USB-C Micro SD Kartenleser.
iPhone und iPad sind an der Windschutzscheibe mit RamMount Saugnapfhalterungen montiert. Die Halterungen haben wir schon über 10 Jahre im Einsatz und überzeugen uns immer wieder.
https://www.VitaNiva.de
Die Zeit rast wenn es am Schönsten ist, das immer leider immer so. So haben wir begonnen uns am Vorabend unserer Weiterfahrt Gedanken darüber zu machen wo es nun hintreiben wird. Immer mit dem Wetterprognose der kommenden Tage im Hinterkopf. Unser ursprünglicher Plan ist es gewesen die Biskaya weiter hoch zufahren bis wir am Ärmelkanal ankommen. Diesem dann bis kurz vor Belgien folgen und durch Belgien die Heimreise nach Wuppertal anzutreten.
Das Wetter meinte es aber nicht sonderlich gut in den kommenden Tagen. Eine große Regenfront sollte die Westküste von Frankreich überziehen und so würden wir nur von einem in den anderen Regenschauer fahren. Nach den letzten drei Tagen mit Sonnenschein und Sand unter den Füßen war das kein Szenario was wir uns vorstellen konnten.
Daher haben wir überlegt und überlegt und sind dann zum Entschluss gekommen uns für das anstehende Wochenende in ein Hotel einzubuchen. Da wir die nördliche Biskaya und den Ärmelkanal wegen dem Wetter ausfallen lassen, werden wir ein Stück quer durch Frankreich fahren. Etwas unterhalb von Clermont-Ferrand haben wir in Bort de les Orgues ein kleines Wellness und Spa Hotel und Restaurant gefunden in dem auch unsere Hundedame sowohl auf dem Zimmer als auch im Restaurant willkommen war. Es handelt sich um das Logis Central Hôtel & Spa am Ufer des Dordogne.
Noch an diesem Nachmittag haben wir telefonisch dort reserviert und die Bestätigung kam auch recht schnell per E-Mail. Also Stand unser Ziel für die kommenden beiden Tage auch fest.
Etwas wehmütig haben wir an dem Abend unsere BaseCamp am Cap Ferret aufgeräumt. Da unser Zimmer erst ab 15:00Uhr bereitstand und wir „nur“ knappe 400km Fahrt hatten, haben wir uns für den Morgen keinen Stress bei der Abfahrt gemacht. Zu der für uns ungewöhnlichen Zeit, gegen 10:00Uhr, haben wir den Motor des Niva angeschmissen und sind langsam vom Campingplatz heruntergefahren.
Qool-Box war gut gefüllt und die Akkus frisch. Alle unsere PowerBanks und Akkus für Kamera und Co waren dank unseres Solarpanels in den letzten Tagen ebenfalls voll. So konnten wir ganz entspannt die Fahrt beginnen.
Auch heute werden wir wieder 3 mal tanken müssen und die eine oder andere Mautstrecke befahren.
Preise zwischen 0,975€ und 1,053€ pro Liter LPG werden uns heute in Rechnung gestellt. Bei noch tollem Wetter nutzen wir die Gelegehneit die eine oder andere Mautstrasse zu umfahren und kommen so in den Genuss einige sehr schöne und gepflegte Dörfer und Städte zu durchfahren. Einige Serpentinen haben unserem Niva wieder einiges abverlangt. Die defekten Synchronringe des dritten Ganges machen sich immer mehr bemerkbar. So können wir diesen quasi nicht mehr mit Kraftschluss einlegen ohne das es sehr unangenehme Geräusche gibt.
Dennoch kommen wir die Berge hoch und auch wieder runter. Trotz der zusätzliche Kilo an der Anhängerkupplung.
Die Zeit vergeht so schnell bei der Fahrt das wir schon fast am Ziel für die kommenden beiden Tage angekommen sind. Ein paar Serpentinen schlängeln sich hinunter in das Tal wo unsere gebuchte Unterkunft liegt. Wir blödeln rum und ich sage noch „nur noch über eine kleine Brücke auf die andere Seite des Flusses und wir sind da“. „Hoffentlich ist die jetzt nicht wegen irgendwas gesperrt“. Wir biegen um die letzte Kurve und stehen mit dem Niva vor der verschlossenen Brücke mitten in einem Stadtfest. Jackpot. Die Frustration war uns ins Gesicht geschrieben. Wir haben uns mit Niva und Anhänger durchgeschlängelt und in einer kleinen Seitenstraße angehalten um nach Alternativen zur Flussüberquerung zu suchen. Nach ein paar Minuten war diese auch gefunden. Bedeutete aber einen Umweg von von knapp 10 Kilometern. Serpentinen wieder hoch und auf der anderen Bergseite wieder runter um einen andere Brücke über den Fluss zu nehmen. 30 Minuten später stehen wir dann vor dem Hotel und suchen unseren Parkplatz. Um die Suche zu verkürzen fragen wir im Hotel nach und werden zum 150m entfernten „Parkplatz“ geleitet. Parkplatz ist ein starkes Wort für diese an der Straßen liegende „Haltemöglichkeit“. Zumal keine Einsicht vom Hotel möglich war, Wir dort komplett fremd, unser Hab und Gut unverschlossen auf dem Anhänger und ein großes Straßenfest wo viele einheimische Leute nüchtern sowie gut abgefüllt immer wieder am Niva und an dem Anhänger vorbei gehen. Ein gutes Gefühl ist das nicht. Dennoch, geschlaucht von dem Tag nehmen wir unsere Sachen, die wir schon gut vorgepackt haben und gehen zurück zum Hotel und einzuchecken und unser Zimmer zu beziehen. Das Zimmer liegt zur Straßenseite. Froh darüber das es nicht nach hinten hinaus liegt haben wir uns frisch gemacht. Für das vor uns liegende Wochenende war Regen und eine Abkühlung angesagt. Durch das offene Fenster haben wir dann aber schnell gemerkt das die Straßenseite, auch wenn es nur eine kleine Dorfstraße ist, aktuell durch das Straßenfest wohl die Durchgangsstraße ist. Die Dorfjugend scheucht ihre 2 Takt Motorräder hin und her. Eine Geräuschkuklisse die wir gerne vermieden hätten. Da sich aber so langsam auch unser Magen meldet, nutzen wir die Möglichkeit und gehen samt Hundedame runter in das angeschlossene Restaurant. Auf der Terasse haben wir einen direkten Blick auf das Stadtfest und lassen uns mit einer lokalen Spezialität verwöhnen. Beim Essen machen wir uns Gedanken wie wir den morgen Tag verbringen. Unsere Wahl ist nicht zuletzt wegen denn Wellnessmögichkeiten auf dieses Hotel gefallen. Also kurz an der Rezeption auf dem Weg zu unserem Zimmer angehalten und für den nächsten Tag einen 2 Stunden Wellnessbehandlung gebucht.
Vor dem Schlafen steht noch eine kleine Gassirunde an. Wir durchstreifen das Dörfchen und finden dann einen Weg an der Schule vorbei der zu einem kleinen Waldstück führt. Nichts wildes, aber so anspruchsvoll ist unsere Hundedame auch nicht (mehr). Geschäfte sind erledigt und wir fallen satt und müde ins Bett.
Den nächsten Morgen beginnen wir wieder mit einer Gassirunde, bevor wir uns an das Frühstücksbuffet setzen. qualitativ und quantitativ haben wir schon besser gefrühstückt. Der Kaffe, die Brötchen und der Belag waren aber ok. Da Rührei aus Volleipulbver leider kalt und sehr geschmacksneutral. Nach dem Frühstück ging es für uns dann auf eine weitere Entdeckungstour durch das Dorf. Das Stadtfest war noch geschlossen und so konnten wir gemütlich auch dort mal den einen oder anderen Blick riskieren. Bei der ausgedehnten Erkundungstour sind wir an einem Supermarkt vorbeigekommen. Was ein glücklicher Umstand. Das Hotelrestaurant hat heute nämlich geschlossen und so mussten wir uns eine Alternative überlegen. Wir sind nicht so anspruchsvoll. Daher kein Problem etwas passendes für das Mittag- und Abendessen zu finden. Knapp einen Kilometer tragen wir unsere Einkäufe auf dem direkten Weg zurück ins Hotel.
Kaum dort angekommen klingelt mein Handy. Eine französische Nummer ?! – Leider musste unser Wellnessprogramm storniert werden, da es einen technischen Defekt gibt, der heute nicht mehr repariert werden konnte. Statt Wellness wurden uns zu einem vergünstigten Preis 2 Stunden im Whirlpool angeboten. Nettes Angebot, aber 2 Stunden im Whirlpool müssen dann auch nicht sein. Gut das wir vorbereitet sind und auf dem iPad einige Filme und Serien haben. So wird es ein gemütlicher Nachmittag mit diversen medialen Inhalten, Snacks und Getränken auf dem Hotelzimmer.
Gegen Nachmittag zieht der Himmel sich auch immer weiter zu und die ersten Tropfen vielen herunter. Gut das wir trocken und warm im Hotelzimmer sind.
Da morgen schon unser Check-Out ist, bereiten wir langsam unsere Taschen vor bevor wir entspannt ins Bett gehen.
Wir sind Frühaufsteher, das haben wir ja schon mal erwähnt, oder. 😉 . 8 Uhr startet das Frühstücksbuffet und wir wollten vorher noch unsere Sachen zum Gespann bringen und die morgendliche Gassirunde drehen. 6:40Uhr stehen wir vor der, von innen abgeschlossenen, Hoteltüre und kommen nicht raus. Was ist den bitte hier los ?! Wenn es gebrannt hätte oder sonstige Umstände eingetroffen wären, die ein schnelles Verlassen des Hotels erfordert hätten ?! Ein NoGo!
Wir mussten uns dann noch bis 7:00Uhr gedulden bis die Türe geöffnet wurde und wir unsere Sachen verstauen konnten. Auto war gepackt und wir haben uns auf die Gassirunde gemacht. 7:45Uhr waren wir zurück und haben freundlich gefragt ob wir schon einen Kaffee haben könnten. Buffett stand schon fertig da und so konnten wir dann etwas früher einen Kaffee trinken und ein Brötchen essen. Direkt nach dem Frühstück haben wir uns dann auf den Weg gemacht.
Schon gestern haben wir überlegt wie unsere Reise nun weiter geht.
Das Wetter meinte es nach wie vor an der West und Nordküste nicht gut mit uns. Also haben wir uns dazu entschieden weiter nach Nord-Osten diagonal durch Frankreich in Richtung Saarland zu fahren. Ziel für heute ist ein Campingplatz in Premeaux-Prissey. Camping le fil de l’eau. Gute 330km trennen uns bei Abfahrt bis zum Tagesziel. Noch hängen die Wolken über dem Tal und es ist diesig. Bereits nach wenigen Kilometern hat die Heizung des Nivas für eine Wohlfühltemperatur im inneren gesorgt und an der einen und anderen Stelle bricht die Wolkendecke ein kleines bisschen auf. Wir kommen durch kleine Dörfer und genießen die Fahrt bei mittlerweile leichter Bewölkung und überwiegendem Sonnenschein. Bei dem einen und anderen Fotomotiv halten wir an und gönnen uns noch einen Snack und einen Kaffee. Auch unsere Hundedame genießt die kleinen Stops um nutzt die Zeit um die Gegend zu erkunden.
Nur wenige Kilometer vor unserem Tagesziel nutzen wir die Gelegenheit und füllen unseren LPG Tank wieder.
In Merceuil tanken wir für 1,059€ pro Liter LPG insgesamt 50,28 Liter. Viel war nicht mehr drin im Gastank. Punktlandung. Nach einer knappen halben Stunde fahrt stehen wir dann vor dem Camping le fil de l’eau . Einige Minuten zu früh sind wir dran. Noch ist Mittagspause bis 14Uhr. Kein Problem, denn vor dem Campingplatz ist ein großzügiger Parkplatz und ein Weg der ins Grüne führt. Wir stellen unser Gespann ab und vertreten uns die Beine.
Als wir von unserer Runde zurückkommen ist die Rezeption besetzt und wir können einchecken. Die nette Dame erklärt uns die örtlichen Gegebenheiten und wir können uns einen freien Platz aussuchen. Zwei Platzrunden später haben wir eine schöne Parzelle gefunden. Der Aufbau unseres Setups geht mittlerweile ohne Absprachen extrem flüssig von der Hand uns so waren wir nach nur wenigen Minuten fertig eingerichtet.
Wir nutzen die Sonnenstrahlen noch aus und setzen uns einige Zeit in unsere Stühle bevor wir auf eine kleine Platzrunde aufbrechen. Ein Restaurant und eine Wasserskianlage sind direkt angrenzend bzw. auf dem Campingplatz zu finden.
Schon beim Einchecken haben wir kleine Ecke in der Rezeption mit Weinen aus der Region sowie der einen und anderen Spezialität entdeckt. Wir benötigen noch ein paar Mitbringsel und so schlendern wir nochmal zur Rezeption und decken uns mit verschiedenen Weinen und mehr ein.
Gegen Abend zogen auch die bereits vorausgesagten Gewitterwolken auf. Wir sind auch etwas Müde und so beschließen wir kurz nach dem Sonnenuntergang auch in unser Dachzelt zu verschwinden. Ich bereite alles vor und meine Frau geht noch schnell die sanitären Anlagen, die in direkter Sichtweite (ca, 60m) von unserem Stellplatz aus sind, besuchen. In diesem Moment öffnen die Wolken ihre Tore und es begann zu schütten. Aus allen Kübeln wie wir sagen würden. Ich war froh das ich mit Hund schon im Dachzelt war. Für meine Frau allerdings war es deutlich unangenehmer. 60m im Laufschritt und trotzdem klitschnass im Dachzelt angekommen. Tolles Timing.
Schnell sind wir eingeschlafen.
Am nächsten Morgen haben wir beide unabhängig voneinander gesagt das wir deutlich besser geschlafen haben wie im Hotel. Bequemer und erholsamer. Wir scheinen uns komplett an das Dachzelt und unseren Matratzenaufbau gewöhnt zu haben. Besser geht es ja nicht.
Der heutige Tag steht unter dem Motto „Aufräumen, sortieren und vorbereiten“. Morgen werden wir die letzten Kilometer bis nach Wuppertal fahren. Aber da wollen wir heute noch nicht übermäßig dran denken.
Den Vormittag über kommt Aufbruchstimmung bei einigen anderen Campern auf. Der Platz leert sich immer mehr. Zum Mittag sind wir nur noch mit 4-5 Campern auf dem kompletten Platz. Dieser Campingplatz gefällt uns wirklich gut. Landschaft, Lokation, Infrastruktur und Service stimmen hier. Ein klarer Tipp. Auch zur Durchreise lohnt sich ein Stop.
So schnell geht die Zeit rum. Unser Abreisetag ist da. Gestern haben wir schon den Trailer aufgeräumt und unsere Sachen ordentlich verstaut, so das wir zu Hause nicht mehr viel sortieren und suchen müssen. Wir haben einen intensiven und entspannten Urlaub erlebt. Dankbar für die ganzen Erlebnisse, Eindrücke und Abenteuer bereiten wir unsere letzte Tasse Kaffee am Campingplatz zu.
Jetzt ist es an der Zeit die letzten 610km bis nach Wuppertal zu fahren. Wir brechen um 7:00Uhr auf und finden uns gut zurecht. Ein Stück Landstraße, Autobahn mit und ohne Maut und ehe wir uns versehen sind wir schon im Saarland. Unterwegs planen wir die restlichen 3-4 Tage unseres Urlaubs mit Aufräumen, waschen und Co.
Auch wenn dies nicht unsere erste Reise dieser Art ist, so freuen wir uns immer wieder aus unserem täglichen Trott herauszukommen und unsere kleine Welt wieder etwas vergrößert zu haben.
Die Statistik:
Gefahrene Kilometer: 4487
Maut: 140,80 €
LPG/Benzin: 506,55 €
Camping / Hotel: 742,10 €
Lebensmittel: 469,55 €
https://www.VitaNiva.de
FAZIT – Was würden wir anders machen?
Ehrlich gesagt nicht viel. Wir sind mit unserem Setup sehr zufrieden. Auch die Anschaffung des Trailers war eine gute Entscheidung, Wir sind damit komplett legal unterwegs und können das eine oder andere Teil für längere Touren noch mitnehmen. Bei 95% unserer Offroadwanderungen wäre es kein Problem gewesen den Trailer dabei gehabt zu haben.
Unseren Gasverbrauch für den Kocher und Grill haben wir etwas falsch eingeschätzt. Ledglich vier Kartuschen á 190Gramm (wir nutzen aktuell noch unsere vorhandenen Stechkartuschen bevor dann auf eine 1Kg Handwerkerflasche mit Schnellverschluss umschwenken, die wir selber befüllen können.) haben wir in der Zeit verbraucht. Mitgenommen haben wir locker das vierfache. Da wir sehr oft Salat gemacht haben musste der Grill und Kocher gar nicht so oft genutzt werden. Gut, das kann man im Vorfeld nicht so zu 100% einschätzen.
Die eingelegten Ruhetage sind für uns alle drei gut gewesen. Wir konnten die Tage Revue passieren lassen und sind auch selber, wie unsere Hundedame zur Ruhe gekommen.
Am Niva selber gibt es für uns nichts mehr zum Optimieren. Lediglich der kleine, geheime Wunsch nach ca. 20-30PS mehr für die Bergpassagen ist ab und an aufgekommen. Aber das ist kein Grund tiefer in die Technik einzugreifen oder gar das Auto zu tauschen. Auf keinen Fall.
https://www.VitaNiva.de
Defekte oder Ausfälle?
Ja auch die gab es. Als erstes ist uns beim Aufbau des Dachzeltes ein kleiner Bolzen aufgefallen, der auf der Matratze lag. Nach etwas recherchieren haben wir herausgefunden, dass dieser aus der Halterung von der oberen Querstrebe des Dachzeltes stammt. Der Bolzen sollte eigentlich eingenietet sein, Hier ist sowohl oben als auch unten der „Kopf“ des Bolzen weg. Warum auch immer. Nach 3-4 Mails mit Qeedo (Hersteller unseres Dachzeltes) haben wir eine komplett neue Strebe zum Selbstaustausch innerhalb der Garantiezeit zugesendet bekommen.
Zweiter „Ausfall“ war die Scheibenwaschanlage. Es kam kein Wasser mehr aus den Düsen. Wir haben auf einen leeren Wasserbehälter oder verstopfte Düsen getippt. Beides war es nicht. Pumpe war auch in Ordnung. Warum auch immer hat sich er der Schlauch am Pumpenausgang komplett abgeknickt. Klar das da kein Wasser mehr durchgepumpt werden kann. Schlauch etwas gekürzt und neu aufgesteckt und ordentlich fixiert. Ursache gefunden und behoben.
Als drittes haben die 3M Klebepads, die unser Scangauge II OBD Lesegerät unter dem Armaturenbrett hätten halten sollen, in der spanischen Hitze den Geist aufgegeben und das Gerät lag im Fußraum. Auch das war schnell behoben. Jetzt ist das Gerät auf dem Armaturenbrett mit hochfesten Klebestreifen fixiert.
Dann machte sich noch der Verschleiß an der Dachzeltleiter bemerkbar. Die Gummifüße waren „durch“. So drückte sich der Dreck in die Leiterfüße von unten hinein und die Leiter hatte keinen guten Stand mehr. Nichts wildes, aber wir werden uns, wenn wir wieder zu Hause sind um neue Gummifüße für unsere Dachzeltleiter bemühen müssen.
Größtes und letztes Thema, welches sich aber schon vor einigen Wochen (schon vor unserer Reise) angekündigt hat, sind die Synchronringe des dritten Gangs bei unserem Getriebe. Bei schnellen Schaltvorgängen bei mittleren und höheren Drehzahlen konnte der dritte Gang nur unter sehr knirschendem Wiederwillen eingelegt werden. Aber auch das Thema konnte schon vorab noch während unserer Reise geklärt werden. Es ist immer gut wenn man entsprechende Händler / Hersteller / Dienstleister hat, die entsprechend kundenorientiert denken/handeln. Gut das wir eine entsprechende Garantie beim Kauf des Nivas abgeschlossen haben.