Erstens kommt es anders, zweites als man denkt“. Oder auch „Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, fange an Pläne zu machen“. NICHTS beschreibt unser Leben und unsere aktuelle Situation so gut. Kommt mit auf unseren spontanen Südeuropa Roadtrip.
HINWEIS: ALLE BILDER UNTERLIEGEN UNSEREM COPYRIGHT!
Die Bilder dürfen nicht kopiert (runtergeladen), genutzt oder verändert werden!
Wie ihr ja vielleicht wisst, sind einige Stunden Vorbereitung in die Planung und Ausarbeitung unserer Pyrenäentour geflossen. Wir haben alles fertig und die Taschen sind gepackt und im Niva verstaut.
Nennt es naiv, unachtsam oder es ist einfach dem Stress der letzten Wochen geschuldet 🤷🏻♂️ – wir haben es nur am Rand mitbekommen das es überall echt warm ist. Wie schlimm die Situation wirklich in großen Teilen Frankreichs, Spanien und in anderen Ländern ist, ist und erst am Vortag unserer Abreise wie Schuppen von den Augen 👀 gefallen. Waldbrände, Dürre, Wassermangel und Co. Wir wollen und können unter solchen Vorzeichen nicht genau in eines der Gebiete reisen, die aktuell mit den Katastrophen zu kämpfen haben.
Einen Tag vor unserer Abreise.
Was machen wir jetzt?
Wir haben uns den Kopf zerbrochen. Eine Option stand jedoch fest – zu Hause bleiben wir nicht!
Unsere Bücher, das Internet, YouTube und Co haben wir durchforstet. Roadtrip zum Nordkap, nochmal Westalpen, Rumänien, Deutschlandrundreise, ach was haben wir uns Gedanken gemacht.
Nach sehr viel hin und her haben wir uns entschlossen ein für uns völlig unbekanntes Land zu bereisen – Slowenien 🇸🇮. Das auch dies am Ende unseres Roadtrips noch anders kommen wird, ahnen wir noch nicht,
Klar wissen wir wo Slowenien liegt, das es nur 2/3 so Groß ist wir Nordrhein-Westfalen und lt. den Gerüchten ein Geheimtipp mit wundervollen Landschaft, Offroadstrecken und einigen Sightseeinghighlights.
Um wenigstens nicht KOMPLETT unvorbereitet 1000km nach Slowenien zu fahren und dann vor Ort in die Recherche einsteigen zu müssen, haben wir entschlossen uns EINEN TAG Reisevorbereitung zu geben. EINEN TAG 🤦🏻♂️
Also haben wir die Internet- und Telefonleitung glühen lassen. Freunde angerufen, ausgefragt und im Netz recherchiert. Nebenher liefen den ganzen Tag YouTube Videos 🎥 mit Suchbegriff „Slowenien“
Da wir ja einige Apps und Webseiten zur Reiseplanung kennen, konnten wir darauf zurück greifen. Das war unter diesen zeitlichen Rahmenbedingungen Gold 🥇 wert.
Anreise war schnell geplant. Dank LPG.eu App konnten wir dabei auch die LPG Tankstellen auf unserem Hin- & Rückweg einplanen. Das wird unser erster Roadtrip über mehrere tausend Kilometer mit LPG Gas im Niva. Wir sind sehr gespannt was Verbrauch, Leistung und Handhabung angeht. Wir berichten zwischen durch immer mal wieder zu diesem Thema 😊
Unsere Tracks vor Ort haben wir zum großen Teil von Wikiloc und den anderen Teil aus alten Büchern von unseren Motorradreisen.
Am Samstagabend stand der Plan. Wegpunkte waren gespeichert, Tracks und Highlights vor Ort recherchiert und sowohl in Papierform als auch digital vorhanden.
Viel mehr ging in der Kürze der Zeit nicht 🤷🏻♂️
Habe ich erwähnt das wir zwischenzeitlich auch noch beim Tierarzt (Wurmkur inkl Eintrag in den EU Heimtierpass) und beim ADAC (Vignetten für Österreich 🇦🇹 und Slowenien 🇸🇮) waren ?! 👍🏻
Jetzt schnell ins Bett 🛏 es ist spät geworden an diesem Samstag, den 23.07.2022.
Tag 2 – Abfahrt und Anreise:
Der Wecker ⏰ hat uns unsanft um 4:30Uhr an die Abfahrt erinnert.
Alles lief automatisch ab. Duschen, Zähneputzen, Kaffee machen, Kühlbox packen, Hund und die restlichen Teile im Niva verstauen. Abfahrt war um 06:08Uhr nach der Morgengassirunde.
Gute 550km haben wir uns für heute vorgenommen. Hauptsächlich wird uns die A3 (eine gute alte Bekannte) begleiten. A46 bis Kreuz Hilden, A3 bis Nürnberg und dann auf die A9 Richtung München.
Erstaunlich wieviele Autos, Busse, Camper, Motorräder und Co wir aus den Niederlanden auf der Autobahn gesehen haben. Bis Kreuz Frankfurt waren 70% der Fahrzeuge um uns herum aus den Niederlanden. Haben wir so noch nicht erlebt 👀.
Einige Baustellen, Staus, ein LPG Tankstop (14.0 Liter LPG auf 100km haben wir bis dahin verbraucht) und 2 kurze Pausen für den Hund 🐕 und uns haben die Durchschnittsgeschwindigkeit auf 86,26km/h fallen lassen.
So sind wir nach 6 Stunden und 20 Minuten an unserem ersten Übernachtungsplatz in Gungolding (Bayern) angekommen. Einem schönen Wasserwanderrastplatz.
Unser Dachzelt mit Tarp war flott aufgebaut. Ohne Tarp wären wir eingegangen. Kein Schatten weit und breit und es war richtig warm! Wohl Vorboten für die kommenden 2 Wochen Slowenien 😀. Es bot sich an, die Drohne noch in Luft zu schicken. So konnten noch 2-3 Luftaufnahmen gemacht werden.
Tag 3:
Wir sind zusammen mit dem Morgentau und der Sonne aufgestanden. Frisch gemacht, Gassirunde und einen Kaffee aus der Bialetti. Ich scheine es verlernt zu haben. Der Kaffee ☕️ war extrem dünn 🤦🏻♂️. Trinkbar, aber quasi kein Koffein drin.
Wir packen alles zusammen, füllen die verbrauchten Wassermengen wieder nach und starten in den Tag.
Die Sonne geht in unserem Rücken auf und wir fahren 18km Landstraße zur nächstgelegenen Tankstelle um unseren LPG Tank wieder aufzufüllen.
0,959€ für einen Liter Gas. Das ist echt günstig. Beim Tanken traf uns aber der Schlag. 16,6 Liter Gas haben wir durchschnittlich auf 100km verbraucht. Bisher lagen wir bei ca. 14,0 Litern. Rückblickend musste ich viel schalten obwohl die Strecke nicht sehr hügelig/bergig war.
Ich habe im Bekanntenkreis und bei unserer Recherche zum LPG Umbau von „schlechtem“ Gas gehört. Leistungsverluste und hoher Verbrauch gehen einher. Da haben wir wohl extrem schlechten Stoff bekommen bei der „Tankstelle…..“. Hilft nichts. Wir haben noch 470km bis zu unserem Ziel in Slowenien 🇸🇮 vor uns.
Die Esso Tankstelle an der wir gerade getankt haben liegt nur 3 Schaltvorgänge vor unserer Autobahnauffahrt Richtung München.
Die A9 führte und bis Garching bei München. Dann wechselten wir auf die A99 als Umgehung von München um nach München auf die A8 die uns an Rosenheim vorbei Richtung Salzburg gebracht hat.
Neben unseren beim ADAC gekauften Vignette waren heute 13€ zusätzlich für die Tauernautobahn / den Tauerntunnel fällig.
Wir konnten im morgendlichen Berufsverkehr gut mitschwimmen. Lief nicht besonders schnell aber wir hatten auf den knappen 500km am heutigen Tag lediglich ein paar stockende Kilometer. Hätte schlimmer sein können.
Etwas Unsicherheit kam auf, was unseren ersten Stellplatz in Slowenien betrifft.. Daher haben wir noch ein paar Kilometer mehr unter die Reifen 🛞 genommen um eine „sichere Bank“ für unseren Stellplatz anzusteuern.
Klar, wir sind in der Hochsaison unterwegs. Mit „Geheimtipp – Slowenien 🇸🇮“ können sich die Tippgeber aber mal ganz gepflegt den 🍑 abputzen 🧻. Rückblickend sagen wir, dass man Slowenien gut besuchen kann. Aber nur in der Vorvorsaison oder der Nachnachsaison. Dazwischen ist das Land recht überlaufen. Slowenien war vor 7-10 Jahren ein Geheimtipp, jetzt leider nicht mehr.
Dank eines wirklich guten Tipps haben wir einen extrem guten Stellplatz am Flussbett des Isonzo mit direktem Blick auf den Berg „Vrh Ovčje Planje“ mit seinen 1965m. Erstklassig 😀👍🏻
Die Fahrt heute führte uns von Deutschland 🇩🇪, Österreich 🇦🇹, ein kurzes Stück Italien 🇮🇹 bis nach Slowenien 🇸🇮. Europäisches Länderhopping würde ich sagen.
Unser Lada Niva schlägt sich gut. Klar ist er mit seinen 84 Sauger – PS kein Kurvenräuber in den Bergen. Das 4×4 Freestylefahrwerk vom Doc funktioniert aber selbst auf der Straße wirklich super 👍🏻. Durch die Beladung haben wir unsere Reifen hinten auf 3,00 Bar Luftdruck gebracht. Die 0,5 Bar mehr sind eine spürbare Verbesserung. Vorne haben wir es bei 2,50 Bar gelassen.
Das Gewicht des vollbeladenen Nivas spürt man. Hat man sich einmal drauf eingelassen kommt man ganz gut vorwärts.
Wir planschen jetzt noch was im wirklich kühlen Wasser 💦 des Isonzo und lassen den Tag ausklingen.
Da es morgen Regen und Gewitter geben soll überlegen wir zwei Nächte an unserem Stellplatz zu bleiben. Das Tarp ist aufgebaut und muss ja auch mal ordentlich getestet werden 😄
Die Temperaturen sorgen dafür das die Hohlraumversiegelung des Nivas sich verflüssigt und an der einen oder anderen Stelle zum Vorschein kommt.
Tag 4 – entspannen am Ufer des Isonzo im Šoca Tal
Wir gönnen uns bei traumhafter Kulisse, klarem Wasser und leicht bewölktem Himmel einen Tag zum Durchschnaufen. Unser Platz ist so super, dass wir es kaum besser haben können.
Dank unserer Stromkiste und den Solarpanelen sind wir bestens ausgestattet und benötigen keinen externen Strom um unsere Getränke und Lebensmittel kühl zu halten. Unser Camping-Setup bewährt sich immer wieder.
Heute haben wir die Gegend noch etwas erkundet. Tolle Trails die hinter jeder Kurve wieder ein Highlight präsentieren. Beim Erfrischen im Isonzo ist uns doch glatt eine kleine Schlange 🐍 im Wasser durch die Füße geschwommen. Das Wasser ist zum Glück so klar, dass man selbst den Grund in 3-4m Tiefe glasklar erkennen kann.
Für den heutigen Tag war Regen 🌧 mit Gewitter 🌩 angesagt. Es hat einmal gegrummelt, ein Blitz hat sich gezeigt und die paar Tropfen die runtergekommen sind, waren verdampft noch ehe sie den Boden berührt haben.
Heute haben wir die Drohne in die Luft geschickt. Die Drohnenverordnung von Slowenien muss man sich als Deutscher mal auf der Zunge zergehen lassen. Versicherung erst ab einem Drohnengewicht von 20Kg nötig. Fotos und Videos dürfen für private Zwecke mit Drohnen bis 25Kg gemacht werden. Na dann… (Stand 08/2022)
Es sind ein paar sehr schöne Bilder vom Šoca Tal entstanden.
Bei der Abendgassirunde sind wir noch an einem weiteren optischen Naturhighlight vorbeigekommen.
Die Bilder von heute lassen wir für sich sprechen und morgen machen wir wieder ein paar Kilometer mit unserem Offroadcamper. Wir sind gespannt was Slowenien 🇸🇮 für uns noch bereit hält.
Tag 5:
Unseren schönen Stellplatz am Ufer des Isonzo verlassen wir. Eine tolle, entspannte Zeit hatten wir hier. Unsere Fahrt geht planmäßig zur nächsten LPG Tankstelle. Eine Strassenbaustelle kurz vor unserem ersten Ziel verlangsamt unser Tempo etwas. Tanken mit dem Dish-Adapter klappt wunderbar. Unsere Reichweite mit LPG beträgt sichere 350-400km (je nach Fahrweise).
Wir haben uns heute noch einen Abstecher zum Slap Kozjak (Wasserfall) vorgenommen. Der liegt „zufällig“ um die Ecke der Tankstelle. Wir haben das Gefühl das in Slowenien (zumindest zur Zeit), jeder Quadratmeter für Touristen genutzt wird. Wohnmobilstellplätze an der Hauptverkehrsstraße auf Asphalt, in privaten Vorgärten,…. und alles rappelvoll. Das ist wirklich nicht unser Ding und wir sind wieder sehr froh, dort stehen und campen zu können, wo die „weisse Ware“ ganz bestimmt nicht hinkommt.
Vom Parkplatz des Slap Kozjak steht eine kleine Wanderung von ca 45-60min an, bis man am Wasserfall angekommen ist. Der Weg dahin ist schon ein Highlight. Über eine Hängebrücke die ordentlich gewackelt hat, ist uns Alma 🐕 ohne Probleme gefolgt. War ihre erste große, freie Hängebrücke. Toll gemacht.
Von der Hängebrücke aus hat man einen fantastischen Ausblick auf den Isonzo der sich mit seinem kristallblauen Wasser unter der Brücke durchschlängelt. Wir folgen dem gut ausgeschilderten Pfad weiter zum Wasserfall. Ein toller Trail wurde für die Besucher angelegt und es macht Spaß diesem zu folgen.
Nach ca. 2/3 des Weges kommt man an einem Kassenhäuschen vorbei. 5€ pro Erwachsener, 12€ für Familien. In der Zeit von 8:00-20:00Uhr. Vorher und nachher ist der Besuch des Slap Kozjak kostenfrei möglich. Wir waren um 9:30Uhr vor Ort und haben Glück gehabt das kaum etwas los war. Auf unserem Rückweg gegen Mittag kamen uns ganz schön viele Leute entgegen. Das kann man vermeiden wenn man zu anderen Zeiten den Trail begeht. Muss man aber wissen.
Am Wasserfall angekommen ist uns die Sprache verschlagen. Was ein wunderschöner von Mutter Natur geschaffener Ort. In einer zu 2/3 geschlossenen Höhle fällt das Wasser ca. 15m in die Tiefe. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Sowohl für uns als auch den Hund eine gelungene bewegungsreiche Abwechslung.
Zurück am Offroadcamper haben wir unseren Wasserhaushalt wieder aufgefüllt, etwas gegessen und sind dann weiter gefahren.
Wir fuhren Richtung Razdrto um einen tollen Platz zum Übernachten zu finden. Den Tipp dafür haben wir von Elli und Jan (Ellistyle). Vielen Dank dafür.
Wie grandios dieser Platz wirklich ist, haben wir erst bei unserer Ankunft festgestellt. Eine Aussicht vom Berg in Slowenien 🇸🇮 runter bis an die italienische Adriaküste 🇮🇹, atemberaubend.
Wir richten unseren Camper her und machen es uns gemütlich. Ein paar hardcore Wanderer kommen am Nachmittag noch bei uns vorbei.
Wir haben auf dem Weg zum Stellplatz noch frische Lebensmittel gekauft. Somit steht einem sehr leckeren Abendessen nichts mehr im Weg.
Dank unserem Skottigrill konnten wir das frische Fleisch direkt zubereiten. Einen leckeren Salat und knackig aufgebackenes Baguette 🥖 runden unser Abendessen ab.
Wir sind rundum glücklich. Bei Südost-Wind kommt die eine oder andere Böe trotzdem bis zu unserem geschützen Stellplatz. Dank unserem stabilen Dachzelt stört es aber nicht wirklich.
Den Sonnenuntergang 🌅 konnten wir vom Dachzelt aus in vollen Zügen geniessen, ehe unsere Augenlieder den Kampf gewonnen haben. Wir schlafen tief und fest unter Verarbeitung der heutigen Eindrücke.
Tag 6: Länderhopping Slowenien – Kroatien.
Nach einer recht windigen Nacht auf knapp 1350m Höhe, einem leckeren Kaffee aus der Bialetti und der Morgenroutine, verlassen wir den bisher mit Abstand besten Stellplatz. Ihr habt was gut bei uns Elli und Jan!
Kurzentschlossen wollen wir die Nähe zu Kroatien 🇭🇷 zu nutzen und einen Abstecher für 2 Tage an die kroatische Adriaküste zu machen. Lediglich 96km Wegstrecke liegen vor uns.
Den tollen Trail von unserem Stellplatz fahren wir mit ein paar kurzen Fotostopps wieder hinunter.
Telefonisch konnten wir noch einen Platz auf einem Campingplatz mit direktem Zugang zur Adria reservieren. Das war keine einfache Nummer. Das Risiko in der Hochsaison vor Ort 7-9 Plätze abklappern zu müssen, war uns zu hoch.
Untergekommen sind wir im kleinen Autokamp Tramontana. Liebe, freundliche und hilfsbereite Besitzer. Einfach ausgestatteter Platz auf dem wir uns aber sehr wohl fühlen. Wir dachten zuerst das etwas mit unserem Stromanschluss am Platz nicht stimmt. Unsere Stromkiste zeigt keine Leistungsaufnahme. Also mal erst wieder das Solarpanel angeschlossen. Das liefert zuverlässig Strom 👍🏻. Der Stromanschluss war aber nach einem „Ringtausch“ mit unseren Nachbarn in Ordnung. Also haben wir vom Platzbeteiber ein Leih-CEE-Stromkabel bekommen. Auch das lieferte zuerst kein besseres Ergebnis 🤷🏻♂️. Kurz mal in die Doku des 230V Ladegerätes von CTek nachgesehen. Offensichtlich hat unsere Kompressorkühlbox in den letzten Tagen die Batterie 🪫 stark beansprucht. Nicht so stark das der integrierte Unterspannungsschutz ausgelöst hätte, aber doch so stark das, dass CTek Ladegerät ein „Batterieaufbauprogramm“ gestartet hat. Das ist dreifach gut, zum einen funktioniert das Ladegerät top, zum zweiten ist die Batterie leistungsstark genug um unsere Kompressorkühlbox 5 Tage lang ohne Landstrom zu versorgen und zum dritten sind unsere Kabel alle in Ordnung. Kein leichtes Unterfangen bei den Außentemperaturen und der eingestellten Temperatur von 5Grad in der Kühlbox diese mit der Stromkiste zu betreiben. Aber es klappt
Mit knapp 900Watt hat das Solarpanel die Batterie in den letzten 5 Tagen „unterstützt“.
Passt also alles wie berechnet und gebaut 👍🏻 – jetzt werden erstmal wieder die Zellen der AGM Batterie vollständig aufgeladen.
Es ist zugegebenermaßen recht warm. 35-40 Grad. Da die Adria aber nur 70 Schritte entfernt ist, ist das kein Beinbruch. Die Gelegenheit in die Adria zu springen lassen wir uns nicht entgehen.
Direkt um die Ecke vom Campingplatz sind die Restaurants St. Andrea und das Porto. Beide mit direktem Blick auf den kleinen Hafen und zur offenen Adria. Herz ♥️ was willst Du mehr. Wir kehren im St. Andrea ein und sind dort auch mit Hund höchstwillkommen. Ohne zu Fragen, wie selbstverständlich bekommt unsere Hundedame eine große Schale mit Wasser. Die Zeit vergeht hier wie im Flug. 3 Stunden haben wir getrunken und gegessen. Wir freuen uns über diese abwechslungsreiche Gelegenheit unseren Urlaub so verbringen zu können.
Der Sonnenuntergang setzt dem heutigen Tag die Krone auf.
———————————————————————
Zwischenfazit zum Lada Niva 2131 und unserem Setup:
Der LPG Umbau mit der Prins VSI Anlage:
Unser Offroadcamper funktioniert gut. Für die schlechte LPG Gasfüllung kann er nichts.
Bisher sind wir knapp 1460km mit LPG gefahren. Dabei hatten wir einen Durchschnittsverbrauch von 14,5 Liter LPG.
Ohne Gas läge unser geschätzter Benzin E10 Verbrauch bei identischer Auslastung / Beladung / Fahrweise / Streckenprofil bei 12-12,5Liter.
Der Mehrverbrauch hält sich also im Bekannten und kalkulierten Rahmen 👍🏻
>> Lasst Euch bitte von unseriösen Händlern nicht das „gelbe vom Ei“ zur Ersparnis beim LPG Umbau für den Lada Niva erzählen! 50% günstiger mit LPG / tanken für die Hälfte und weitere Lügen sind hier an der Tagesordnung ! <<
Wir sind jetzt Quer durch Europa gefahren und haben unseren LPG Verbrauch mit dem theoretischen E10 Verbrauch gegengerechnet. Ehrlich und realistisch sind Einsparungen beim reinen Verbrauch von 30-35%. Unter Berücksichtigung der aktuellen Gas und Kraftstoffpreise!
Die KFZ-Steuerersparnis wird durch den finanziellen Mehraufwand der LPG Gasanlagen Wartung wieder „aufgefressen“. Rechnet daher selber aus, ab wann (Kilometerleistung) sich ein LPG Umbau für Euch lohnt.
Unser Hintergedanke war nicht primär die monetäre Ersparnis, sondern der Reichweitengewinn. Wir können dank dem Umbau mit ca. 50-52Litern LPG / Autogas und ca. 65 Litern Benzin (bei uns in der Regel E10) knapp 1000km fahren ohne nachzutanken. Das erlaubt uns ganz andere Etappenplanungen ohne auf ein Tankstellennetz angewiesen zu sein.
Der Niva als solches:
Bekannt „gut“ funktionierende Technik. Keine Überraschungen für uns auf der Tour bisher. Keine Defekte oder Ausfälle.
Lediglich bei hohen Temperaturen (bei der Fahrt über 40Grad in der Sonne, geschätzt) quietscht es vorne rechts etwas aus dem Radhaus, wenn das Lenkrad nach rechts eingeschlagen wird 🤷🏻♂️.
Der dritte Gang will mit gefühlvoller Hand eingelegt werden, sonst knirscht es im Getriebe. Die Klimaanlage verrichtet ladatypisch mehr oder weniger „gut“ ihren Dienst. Wir haben den Eindruck das die Klimaleistung unter Volllast deutlich nachläst. Es ist dann ein warmes Lüftchen statt kühlere Luft zu spüren. Vergleicht die Klimaleistung nicht mit der modernerer Fahrzeuge! Aber im Ladaumfeld ist die Klimaanlage ein Komfortgewinn 😅.
Zum 4×4 Freestylefahrwerk aus der Ladaschmiede des Doc in Dörpen:
10cm Höherlegung in Kombination von Fahrwerk, 15“ Dotz Pharao und BF Goodrich All Terain 215/75 R15 machen nicht nur optisch sondern auch vom Fahrgefühl her einiges aus. Die Beladung sieht man dem Niva nicht mehr so an. Er federt hinten nicht mehr so tief ein, wie mit dem Serienfahrwerk. Reserven im Gelände, bei unseren Offroadwanderungen haben wir jetzt reichlich. Die Reifen hatten bisher keinen Kontakt zur Karosserie im Gelände. Wir sind sehr zufrieden 👍🏻
Gefühlt liegt der Niva auch etwas straffer auf dem Asphalt trotz höherem Schwerpunkt. Die 6cm mehr Bodenkontakt pro Achse (im Vergleich zur Serienbereifung) sind hier sicherlich auch sehr vorteilhaft.
Das Qeedo Freedom Slim Dachzelt:
Einfach in der Handhabung, sehr kompakt und dadurch Garagen und Windwiderstandsfreundlich. Top Belüftung und innen, wenn man es will – stockfinster-.
Lediglich die bauartbedingte dünne Matratze könnte etwas komfortabler sein. Hier sehen wir für unsere nächste Tour Handlungsbedarf um den Schlafkomfort auf das Niveau unseres „alten“ CMPJNK Dachzeltes zu bringen. Nach unseren Recherchen werden wir auf eine Dachzeltmatratze von Gisatex wechseln.
Unsere Alukisten:
Kochkiste, Stromkiste und Co sind durch unsere jahrelange Nutzung perfekt auf uns abgestimmt. Hier sitzt jeder Handgriff und das Equipment funktioniert tadellos 👍🏻
———————————————————————
Vita Niva 2.0
Tag 7: Entspannung, grandioses Essen und technische Herausforderungen.
Wir haben uns ja direkt für 2 Tage am Autokamp Tramontana niedergelassen. Also stand heute etwas Entspannung auf dem Programm. Ein paar Minuten länger schlafen, den kühleren Vormittag zur Gassirunde nutzen und zum Mittag rein ins Restaurant St. Andrea.
Heute haben wir uns für die Adria Platte für 2 Personen entschieden. Wir können Euch sagen…. Was eine Wucht. Frischer und besser zubereitet geht es kaum noch. Wir sind erst nach 2,5Stunden mit der Hauptspeise fertig. In dieser Zeit inklusive war eine kleine Einweisung in das Spezialbesteck und Werkzeug zum zerlegen von Hummer 🦞 und Co. Eine kleine Wissenschaft für sich. Danke an Nataša für die Weitergabe Deiner Erfahrungen.
Wir sind nach guten 3 Stunden, die große Mittagshitze läßt langsam nach, fertig mit dem Essen und gönnen uns noch einen Cappuccino und einen Espresso.
Dann eine kleine Verdauungsrunde zurück zum Niva. Dort angekommen, mussten wir auf der Temperaturanzeige unserer Kühlbox etwas von 15Grad lesen 🤦🏻♂️ – Herr im Himmel … was ist denn hier los
Wir haben nach einigen Aktionen jetzt zwei mögliche Ursachen. Entweder die Batterie 🪫 in der Stromkiste ist hinüber oder die Kühlbox 🤷🏻♂️ – beides nicht schön.
Für beide Möglichkeiten haben wir bereits einen Plan B im Gepäck. Dazu dann morgen mehr, je nach Ursache.
Es wurde bereits erwähnt, das Vita Niva immer für Gesprächsstoff gut ist, oder?
Gestern standen 3 andere Camper bei uns, nacheinander und wollten ihre Begeisterung für das Fahrzeug aussprechen. Ein Camper mit einem VW Caddy 4×4 sagte „tolles Auto, wir haben uns auch einen Niva angesehen, waren dann aber nicht so mutig wie ihr den auch zu kaufen“ – er wohnt in Berlin und war vor dem Kauf des Caddys in Polen bei „Made in Russia 🇷🇺“ um sich dort die Fahrzeuge anzusehen. Ich glaube hätten wir ihn und seine Frau beraten, ständen jetzt 2 Nivas hier auf dem Platz. Ein anderer Camper sagte uns, dass wir da ein super tolles Auto haben, so (in lang und so umgebaut) würde man die Nivas ja nur sehr selten sehen. Er selber war mit einem Subaru Forester Boxer unterwegs.
Zum Abend hin packen wir unser Qeedo Tarp schon wieder ein, damit wir morgen früh mit unserer Abbauaktion nicht mehr als nötig die noch schlafende Mehrheit auf dem Platz wecken. Etwas Rücksichtnahme schadet schließlich nicht 👍🏻
Tag 8:
Wir sind etwas gerädert. Bis um ca. 02:00Uhr hat EIN Dauerstellplatzinhaber direkt hinter unserem Stellplatz Beleuchtung angehabt und hat, was sein gutes Recht ist, auf seiner Terrasse gesessen und mit ein paar Leuten in die Nacht hineingequatscht. Alle anderen Gäste und Dauerstellplatzinhaber haben schon lange in den Betten gelegen. Glück 🍀 muss man haben 🤷🏻♂️
Da die Temperaturen auch um diese Zeit noch recht hoch ist, war nicht daran zu denken die Verdunkelung unseres Dachzeltes zu nutzen. Also quasi mit Gequassel und Tageslicht versucht einzuschlafen. Gerade eben eingeschlafen werden wir von einem sehr heftigen Gewitter wieder geweckt. Hat das gedonnert und geblitzt 🌩 🌧, unfassbar. Also auch hier wieder eine gute Stunde wach gelegen.
Gut das wir alle unsere Sachen schon im Auto verstaut hatten. So wurde nur das Dachzelt etwas nass. Das ist stellenweise schon wieder getrocknet. Heute Nachmittag / Abend wird es ja wieder aufgestellt wenn wir an unserem nächsten Stellplatz angekommen sind auf den wir uns schon sehr freuen.
Gut, so ist das „Offroadcampingleben“ eben 😅 –
Nachdem wir die Zeche (2×30€ = 60€) beim Campingplatzbetreiber beglichen sind wir um ca. 8:15Uhr vom Platz an der kroatischen Adria gerollt.
Unser erstes Ziel war eine LPG Tankstelle 😅, mal wieder.
Zweites Ziel für heute ist die Burg Predjama. Diese ist in einem Berg 🏔 gebaut und eines der slowenischen Highlights die man gesehen haben sollte. Tourimagnet. 5€ Parkgebühren und Kitsch- sowie Futterbuden wo man hinguckt. Mann und Frau tut gut daran die Toiletten am Parkplatz völlig zu ignorieren 🤦🏻♂️.
Blendet man diese Umstände aus, lohnt ein Besuch bei der imposanten Burg auf jeden Fall. Wir sind über tolle Wege (Autobahn vermeiden, Mautstrecken vermeiden, Pässe und Querfeldein -> EIN) so sind wir durch das slowenische Hinterland gefahren, ein Traum.
Von der Burg Predjama ging es für uns weiter zur Kirche von St. Primož und Felicijan. Den Weg dorthin haben wir mit 2-3 Offroadpassagen kombiniert und sind über tolle Strecken, durch wundervolle Örtchen und traumhafter Natur gerollt. Slowenien vom Feinsten möchte man sagen.
Die letzten 3-4 Kilometer zur Kirche von St. Primož und Felicijan führen durch sehr kleine Dörfer. Zwei Autos passen nicht nebeneinander auf die Straßen und man weicht hier lieber in die Einfahrt des „Nachbarn“ aus.
Eine nette Dame hat uns dann die letzten 800-1000m zur Kirche ⛪️ den Weg gewiesen. Wir durften mit dem Niva bis ca. 200m an die Kirche heranfahren. Es ist nicht zu glauben in was für einer atemberaubenden Landschaft man sich hier bewegt. Es ist ein Privileg hier sein zu dürfen.
Nach einer ausgiebigen Foto- & Drohnensession ging es für uns auf die letzten 16 der heutigen 177 zu fahrenden Kilometer bis zum Robinson River Camp 🏕 von Alex.
Das Camp ist ausschließlich mit 4×4 Fahrzeugen oder Enduros zu erreichen und liegt sehr schön am Ufer des Flusses Save nur wenige Kilometer von Bled entfernt.
Schnell ist das Dachzelt aufgebaut, es muss noch was trocknen von dem Gewitter diese Nacht, und wir machen es uns vor dem Niva 2131 gemütlich, im Schatten natürlich 😅.
Die Drohne konnte noch ein paar Luftaufnahmen machen, bevor wir dann hungrig den Grill angeworfen haben.
Das Grillgut haben wir unterwegs im „Market“ besorgt.
Zu unserem Kühlbox, Stromkistenthema ist zu ergänzen, dass sowohl Kühlbox als auch Stromkiste völlig in Ordnung sind. Bei den Temperaturen an der Adriaküste, konnte das CTek Ladegeräte nur die Batterie nicht so schnell, schonend aufladen, wie die Kühlbox die Batterie 🪫 wieder geleert hat. Wieder um eine Erfahrung reicher.
Gegen Abend gesellen sich noch zwei Gruppen anderer Offroader mit ihren Guides zu uns ins Robinson River Camp 🏕
Bevor wir müde in das Dachzelt klettern begleichen wir auch hier unsere Rechnung.
Pro Person 25€ = 50€ für 2 Personen für eine Übernachtung. Ist gemessen an dem sehr naturnahen Campingplatz eher gehobenes Preissegment. Alex (Platzbetreiber) kümmert sich aber super um seine Gäste. Von daher alles ok und wir fühlen uns wohl hier unter Gleichgesinnten 4×4 Offroadern 😃. Bei Buchung über ein bekanntes Onlineportal, sind sogar 60€ für die Übernachtung fällig. So teuer waren 2 Nächte an der Adriaküste mit allem Komfort, als Vergleich.
Wir versuchen zeitig eine Mütze Schlaf 😴 bei angenehmen Temperaturen zu bekommen. Das kam letzte Nacht ja leider was kurz. Zudem wollen wir morgen sehr zeitig los um dem Andrang in Bled am Panoramaaussichtspunkt auf den See Bled zu entgehen 👍🏻
Tag 9:
Als ob die innere Uhr wüsste das wir heute ein paar Kilometer mehr unter die Räder nehmen wollen, sind wir zeitig wach. Die anderen 4×4 Fahrer schlafen noch und so nehmen wir, trotz genügend Abstand zu den anderen Fahrzeugen Rücksicht und verhalten uns leise.
Unser erster Stopp am heutigen Morgen ist Bled. Genauer die „Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt Cerkev Marijinega Vnebovzetja“ im Blejsko Jezero (Bledder See).
Ein sehr beliebtes Fotomotiv. Wir sind so früh dran das zum einen der Panorma – Aussichtspunkt leer ist, zum anderen steht die Sonne ☀️ aber noch so tief das keine anständigen Fotos drin sind. Wir müssen uns also einen anderen Blickwinkel suchen. Trotzdem bleiben wir noch etwas am Aussichtspunkt und genießen den Ausblick.
Das Wasser ist mal wieder so klar, das man bis auf den Grund in 2-3m Tiefe gucken kann. Wirklich atemberaubend.
Die Straße Kidričeva Cesta um den See herum ist gesperrt. Man munkelt etwas von Filmaufnahmen. Das die Herren Clarkson, May und Hammond gerade in der Stadt sind muss ein ungeheurer Zufall sein 😉.
Wir nehmen trotzdem ein Stück der Straße mit um einen besseren Blickwinkel auf die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt zu bekommen und siehe da es ist uns geglückt 🍀
Bled verschwindet langsam im Rückspiegel und wir umfahren den Triglav und die Škrlatica (Königin der julischen Alpen). 2 Atemberaubende Bergmassive.
Unser nächster DriveBy ist der Pass Vršič.
Wir sind früh unterwegs und rechnen daher nicht mit zu viel Verkehr.
🤦🏻♂️ – Pustekuchen. Heilige Mutter Gottes… was ist hier los. Wir starten unsere Passbezwingung von Norden. Die Kehren, Parkplätze und alle Flächen die man irgendwie nutzen kann sind randvoll 😳.
Autos, Wohnmobile, Motorräder, Fahrräder und eben alles was um 8:20Uhr, so wie wir auch 😂, schon auf den Beinen bzw. Rädern ist.
Ob es daran liegt das der Pass Vršič noch 2 Kehren mehr hat wie das sehr bekannte Stilfser Joch (der Vršič hat 50 – 180 Kehren, das Stilfser Joch hat 48 Stk.) oder ob es an der tollen Landschaft, die zum Wandern 🥾 einlädt liegt, wissen wir nicht. Aber es ist die Hölle los.
Sehen wir es von der guten Seite, der Niva fällt auf, mal wieder und auch wieder positiv.
Einige Fahrzeuge haben die ausgewiesene Steigung von 18% und die Belastung nicht gepackt und stehen mit offenen Motorhauben und enttäuschten Gesichtern der Insassen am Straßenrand.
Unser Lada Niva 2131 fährt im Tross mit. Mehr wie 40-50km/h sind gar nicht drin, da merkt auch niemand das wir mit der Untersetzung fahren, um eben eine hohe Belastung für den Niva zu vermeiden. Die Kühlmitteltemperatur kommt nur selten auf 92-95Grad und wir fahren ohne Ruckeln den Vršič Pass hinauf.
Die Südseite eröffnet nochmal einmalige Einblicke in das Bergpanorama des Monte Prisani, Razor, Zadnjiški Ozebnik und des Veliko Špičje die zusammen den größten Teil der Julischen Alpen bilden.
Unten angekommen, mit einigen ganz tollen Bildern mehr auf den Speicherkarten und einem total entspannten Niva, geht es für uns nochmal am Fluß Soča vorbei. Kurz vor Bovec schlagen wir die Route nach Norden ein. Es geht zum Mangart. Der mit seinen 2677m der vierthöchste und einer der charakteristischsten Gipfel der Julischen Alpen ist.
Am offiziellen Parkplatz für Wanderer und Bergverliebte reihen wir uns aber nicht in die ewig lange Schlange ein derer die auf einen freien Parkplatz warten. Vormittags um 10:45Uhr 🤦🏻♂️, sondern setzen unsere Reise Richtung Lago del Predil in Italien 🇮🇹 fort.
Durch schöne Täler und Ortschaften bringt uns der Niva weiter und weiter in Richtung Österreich 🇦🇹, genauer Kärnten. Wir steuern unseren Übernachtunsplatz am Millstätter See in Seeboden an.
Nach unserem gestrigen Anruf konnten wir uns auf dem terassenartig angelegten großzügigen Campingareal einen der vielen freien Plätze raussuchen.
Gesagt getan und dann schnell zur Anmeldung um die Formalitäten zu erledigen. Wir sind am Gold Camping Seeboden angekommen. Sehr gepflegter toller Platz mit Strom und frischem Quellwasser an jedem, nicht streng parzellierten Platz. Klasse, hier fühlt man sich wohl.
Die Handgriffe um unser Campingsetup aufzubauen sitzen von Tag zu Tag besser und so dauert es nur noch wenige Minuten bis wir entspannt auf unseren Stühlen Platz nehmen können.
Tag 10: Von Kärnten über die Chiemgauer Alpen nach Tirol
Heute stehen ein paar Kilometer Autobahn auf dem Programm. Wir starten von unserem tollen Stellplatz in Kärnten recht früh, aber das sollte ja langsam klar sein 😁.
Der heutige Plan sieht nicht viel Sightseeing vor. Wir haben heute einen Abstecher zu lieben Verwandten in der Nähe von Rosenheim geplant. So oft kommen wir ja nicht in die Gegend und da bietet es sich ja förmlich an 👍🏻
Wir peilen also die Autobahn Richtung Salzburg an. Heute könnte es passieren, wenn der LPG Verbrauch identisch zu den letzten Verbräuchen ist, dass wir den Gastank das erste mal leer fahren werden.
In Österreich 🇦🇹 kostet LPG der Liter, wenn man denn eine Tankstelle findet, ca 1,40-1,50€. Keine Option 🤦🏻♂️
13€ Maut für die Tauernautobahn sind fällig. Das wussten wir ja vom Hinweg schon.
Tatsächlich sind wir bis zur ersten LPG Tankstelle in Neukirchen am Teisenberg gekommen. Gute 350km haben wir geschafft. Verbrauch lag bei 12,5L Gas ⛽️. Weniger wie bei den letzten Füllungen.
An der BFT LPG Tanke in Deutschland gibt es eine Besonderheit. Hier muss der Dish Adapter genutzt werden statt dem in Deutschland üblichen ACME Adapter. Aber als Europareisende hat man ja das passende Adapterset eh im Auto 😀.
Nach Rosenheim am schönen Chiemsee vorbei sind es nur noch ein paar Kilometer.
Dort angekommen wurden wir herzlich begrüßt und direkt der Grill angeworfen 🍖. Uns kann es deutlich schlechter gehen.
Nach dem Essen ergab sich noch die Gelegenheit die Drohne in die Luft zu bekommen und so konnten noch 2-3 tolle Luftaufnahmen gemacht werden.
Nur kurz zum Niva, er läuft und läuft und läuft. Keine Probleme oder sonstige Auffälligkeiten 👍🏻.
Nach 4 Stunden mussten wir uns aber leider verabschieden denn wir haben noch ein paar weitere Kilometer unter die All Terrain Reifen zu nehmen.
Tagesziel ist heute die tiroler Zugspitzregion.
Ein Stück konnten wir die deutsche Alpenstrasse fahren. Macht Spaß und werden wir bei Gelegenheit, genau wie die Route de Grand Alpes im letzten Jahr nochmal komplett befahren.
Den Tegernsee lassen wir sprichwörtlich links liegen und Steuern Bad Tölz an. Haben wir uns mehr von versprochen. Also keinen Stopp eingelegt und weitergefahren.
Auf Höhe von Oberammergau wurde man auf die anstehenden Passionsspiele hingewiesen. Bereits kurz vor Garmisch Partenkirchen kann man die Zugspitze sehen. Beeindruckend. Weniger toll ist dann die mit Touris überfüllte Innenstadt. Gut das wir noch 35km vor uns haben und einmal um die Zugspitze fahren um unseren Stellplatz zu erreichen.
Kommt ja nicht so oft bei uns vor, aber wir wollen die Annehmlichkeiten eines Campingplatzes in Anspruch nehmen. Duschen, Restaurant, … so wird es heute laufen.
Da wir heute kaum Gelegenheit hatten unseren nächsten Tag zu planen findet die Planung beim Essen im Restaurant statt.
Plan und Stellplatz für morgen stehen. Wir freuen uns drauf.
Knapp 350km sind wir heute gefahren und hatten knapp 5 Stunden „Grill- und Tankzeit“ dabei.
Wir klettern gleich müde ins Dachzelt und freuen uns auf einen tollen und ereignisreichen Tag morgen.
Tag 11: Tirol, Burg Neuschwanstein, Bodensee, Schwarzwald.
Es soll ja nicht langweilig werden. Unser Plan von gestern für heute sieht lockere 6,5 Stunden Autofahrt vor, plus Pausen! Ohne Autobahn. Wir wollen vom südlichsten Deutschland ja schließlich was sehen.
Nach unserer typischen Morgenroutine, es ist langsam wieder gut eingespielt, starten wir mit einer frischen Tasse ☕️ Kaffee und einer großen Tasse Pfefferminztee 🍵 in den Tag.
Der Niva bringt uns heute morgen an den westlichen Rand des Ammergebirge ⛰ südlich des Forgensees und nördlich des Alpsees. Deutschlandkenner wissen jetzt bereits welches Ziel wir anfahren. Wir versuchen vor 9Uhr am Schloss Neuschwanstein zu sein, um den typischen Touris zu entgehen und ggf noch eine kleine Drohnenaufnahme zu bekommen. „Daumendrücken“.
Am Hotspot Neuschwanstein angekommen trauen wir unseren Augen nicht. Dieser Kommerz ist unfassbar 😲. Wir sind um kurz vor 8:00Uhr da aber die Schlangen an den Einlässen der Tourizentrale, vor den Pferdekutschen und Co sind bereits jetzt, eine Stunde bevor es losgeht extrem lang 🤦🏻♂️. Für uns heißt das schnell 3-4 Fotos machen, ohne Drohne, und ganz schnell wieder weg da. Tolle Schlösser 🏰 aber das ist so gar nichts für uns.
Wir fahren durch Füssen und am Grüntensee vorbei immer weiter Richtung Westen. In Oberstaufen legen wir eine kleine Pause ein. Zum einen muss unsere Hundedame mal Wiese unter den Pfoten 🐾 spüren und zum anderen, wie sollte es auch anders sein, muss am Niva was repariert werden 😲.
Wir kennen das Thema am Niva schon vom 2121 und aus den Westalpen. Eines unserer Tagfahrbirnchen ist defekt. Wir haben Ersatz dabei und so ist die „Reparatur“ in 3min erledigt. Wenn die Motorhaube schon auf ist, wird direkt der Ölstand und die Kühlflüssigkeit kontrolliert. Beides ist in aller bester Ordnung 👍🏻
Das Allgäu haben wir komplett von Ost nach West durchfahren und machen uns nun auf die Bodenseeregion unter die Räder zu nehmen. Wir fahren durch Markdorf und machen einen kurzen Stopp bei Adventure-Outdoors von Martin Scheerer.
Dann geht es runter nach Meersburg.
Randinfo zum LPG am Bodensee:
Wir haben bis hierhin, alle LPG Tankstellen die ab Lindau am Bodensee in der App LPG.EU gelistet sind, angefahren und keine der Tankstellen ⛽️ hatte Autogas für uns 😲 – was bitte ist denn hier los 🤦🏻♂️. 70 km sind wir rumgefahren von einer Tanke zur anderen und haben gute 1,5Std verfahren. Für nichts und wiedernichts 🤷🏻♂️. Erst deutlich hinter Radolfzell in Singen haben wir Glück 🍀 gehabt und konnten 52Liter LPG auffüllen.
Wir setzen mit der Autofähre rüber nach Konstanz. Während uns die Nordseite des Bodensees gut gefallen hat so taugt Konstanz maximal bis 250m vom Bodensee weg. Danach ist Konstanz eine echt unschöne Stadt 😖
Das Stück zwischen Singen und Löffingen kann man auf der Autobahn zurücklegen. Landschaftlich kein Highlight welches man erfahren haben müsste.
Ab Titisee-Neustadt fühlen wir uns im Schwarzwald angekommen. Wir kennen den Schwarzwald von vielen unserer Motorradurlauben sehr gut und so kommen wir an der einen oder anderen sehr bekannten Kurve vorbei. Der Niva bringt uns ohne Murren hoch auf den Feldberg und auch wieder runter.
Jetzt haben wir es bald geschafft und sind etwas oberhalb von Todtnauberg auf unserem Stellplatz angekommen.
Gute 9 Stunden waren wir heute unterwegs.
Knappe 360km sind wir ohne Autobahn von der Zugspitze bis in den Hochschwarzwald gefahren.
Etwas geschafft gönnen wir uns jetzt eine Dusche und dann planen wir den morgigen Tag.
Tag 12: Schwarzwald – Vogesen – Saarschleife – Mosel – Eifel
Vorbereitung ist alles 👍🏻 – nach ein paar Tagen finden wir uns perfekt zurecht und haben gestern alles für den heutigen Start in den Tag zurechtgelegt. So ist der Kaffee nach 3 Minuten fertig in unseren Thermobechern.
Nur 45 Minuten nach dem ersten Augenaufschlag sitzen wir im Auto und werfen den Motor an.
Wir fahren noch eben nach Todtnauberg rein um uns dort umzusehen. Es ist schon Jahre her, dass wir mit unseren Motorrädern regelmäßig hier Urlaub gemacht haben. Mal sehen ob es unsere Ferienwohnung von damals noch gibt oder was sich in dem Örtchen getan hat.
Nach einer kleinen Runde in Todtnauberg und der Auffrischung unserer Erinnerungen geht es zurück zum Niva, wir stellen die Sitze aufrecht, schnallen uns an und nehmen unsere Sitzposition für den heutigen Roadtrip ein 😃. Es stehen einige Kilometer an, deutlich mehr wie wir uns zum jetzigen Zeitpunkt vorgestellt haben.
Es geht vom Schwarzwald in die Vogesen, westlich von Colmar. Auch hier haben wir schon einige Tage verbracht und freuen uns auf den Col de la Schlucht.
Geplantes Ziel ist die Gegend um die Saarschleife.
Wir starten Richtung Freiburg. Natürlich nehmen wir „Schauinsland“ als schöne kurvenreiche Strecke mit. Ein paar tolle Fotos entstehen hier auch noch 😀.
In Freiburg angekommen fahren wir Richtung Westen. Colmar am Rand der südlichen Vogesen ruft bereits.
Wir merken das es heute ein sehr warmer Tag werden wird. Bereits am frühen Morgen sind die kommenden Temperaturen zu spüren.
1139m geht es nach Colmar für uns und den vollgeladenen Niva hinauf. Rauf auf den Col de la Schlucht. Schattige Auffahrt durch viel Wald von Munster kommend. So kennen wir es. Oft muss der zweite Gang mit über 4000 U/min herhalten. Aber der Niva zieht uns Kurve um Kurve höher. Auf 2/3 der Strecke machen wir einen kleinen Halt um den Ausblick zu genießen.
Oben auf dem Col de la Schlucht angekommen sind einige neue Häuser gebaut worden. Pensionen, Hotels. Das Ursprüngliche wie vor ca. 15 Jahren hat der Gipfel leider eingebüßt. Dennoch eine Freude wieder hier sein zu können.
Unseren Plan, die Vogesen von Süd nach Nord zu durchfahren setzen wir nun weiter um. Saint-Dié-des Vosges und dann weiter Richtung Saarbrücken.
Wir machen unseren LPG Tank nochmal voll, nichtsahnend das wir das heute noch öfter machen werden 🤷🏻♂️. Frankreich 🇫🇷 ist ein Paradies für LPG Fahrzeuge. 0,729-0,789 Euro im Vergleich zu 1,829-1,899 Euro für Benzin E10 sind mal ein gewaltiger Unterschied. Wir planen daher kurz vor der deutschen Grenze erneut einen Tankstop. Nur wenige KM weiter in Deutschland steigen die Preise dann wieder um 20-40Cent pro Liter LPG an 🤦🏻♂️.
Bis Saint-Avold fahren wir westlich der Vogesenausläufer. Es ist erschreckend wie trocken und Öde es hier ist. Kleine verlassende Dörfer, eine brütende Hitze und weit und breit kein Schatten. Die Klimaanlage im Niva kämpft gegen die Temperaturen an. Die Vorgärten der teilweisen sehr neuen und großen Häuser sind vertrocknet. Der Rasen verbrannt von der Sonne ☀️.
Wir haben ein gemütliches Landstrassentempo drauf, was beim nächsten Tankstop durch einen extrem niedrigen LPG Verbrauch von 9,4 Litern auf 100km quittiert wird. Wahnsinn. Wir haben auch schon 16,6 Liter LPG auf 100km verbraucht.
In den letzten Stunden haben wir einige Telefonate mit Stellplatz- & Campingplatzbetreibern geführt. Man merkt das wir versuchen einen Platz im Deutschland zu bekommen. Im Gegensatz zu den anderen Ländern wie Österreich, Slowenien, Kroatien, Italien,… wo man kurz am Telefon alles klärt, wird in Deutschland auf die Nutzung der entsprechenden Onlinebuchungsplattformen bestanden 🤦🏻♂️ – ohne Worte. Ob was frei ist, würden wir dann auch beim Buchungsversuch sehen.
4x haben wir unsere Daten und unseren Übernachtungswunsch in verschiedenen Portalen eingegeben. Alles ohne Erfolg.
Offensichtlich ist entweder alles belegt, die Portale funktionieren nicht wie gewünscht oder wir sind einfach nicht in der Lage zu buchen 🤷🏻♂️.
Nach einer kurzen Pause, unsere Hündin 🐕 musste auch mal wieder an den Baum 🌳, haben wir dann entschlossen durch das Saarland, an der Mosel entlang und mit einem kleinen Abstecher zum Nürburgring unsere Fahrt nach Hause 🏠 anzutreten.
Das bedeutet aber nochmal lockere 300km mehr, wie wir für heute eingeplant haben. 600km Landstraße und ein zusätzlicher dritter Tankstop musste auch noch eingelegt werden. Na dann auf geht es.
Nach knapp 10,5 Stunden unterwegs sind wir gut, aber geschafft, zu Hause angekommen. Die Lebensmittel und Anziehsachen räumen wir heute noch aus dem Niva aus. Der Rest kommt dann morgen raus. Das Dachzelt werden wir morgen auch noch für einige Stunden in der Sonne durchlüften und trocknen lassen.
Nach einer Grundreinigung von unserem Equipment und dem Niva, sind wir bereit für die nächste Tour. Vielleicht läuft diese ja dann etwas geplanter ab.
Comments are closed.